MiniMed 780G – Erfahrungen von Basketballspieler Fabian Bleck

Erste Basketballbundesliga und Diabetes – wie ist das vereinbar?

Fabian Bleck beweist, dass es möglich ist. Der 28-jährige spielt seit der Saison 2012/13 in der 1. Basketballbundesliga, zurzeit bei den Crailsheim Merlins. 250 Spiele hat Fabian in der Bundesliga bisher gemacht. Sein größter Erfolg war das Erreichen der Play-Offs im letzten Jahr als Kapitän der Mannschaft.

Die Diagnose Typ-1-Diabetes hat Fabian mit 11 Jahren bekommen. Anfangs hatte er Bedenken, ob er weiter so intensiv Sport treiben kann. Beim Basketball muss man im Spiel Höchstleistungen für die Mannschaft bringen und kann sich keine Schwäche erlauben. Aber die Diabetes-Spezialisten in der Kinderklinik haben ihm diese Sorgen schnell genommen. 

Fabian nutzt das MiniMedTM 780G System von Medtronic mit Insulinpumpe, Infusionsset, GuardianTM 4 Sensor und Transmitter.

Im Interview mit Fabian Bleck

Was musstest Du machen, um mit der Diagnose Diabetes-Typ-1 weiterhin Sport machen zu können?

Bleck:

Ich musste lernen, mit dem Typ-1-Diabetes umzugehen. Das bedeutet die Kohlenhydrate zu berechnen, um dann die richtige Menge Insulin abzugeben. In Bezug auf den Sport: Es war schwierig herauszufinden, was der richtige Abstand zwischen Mahlzeiten und Training bzw. einem Spiel ist.

Ich esse nach Möglichkeit etwa 3 bis 4 Stunden vorher, damit im Training oder Spiel kaum noch Insulin im Körper aktiv ist. Das mache ich inzwischen alles ein bisschen nach Gefühl und den Rest macht das MiniMedTM 780G System für mich. Ich stelle den Zucker-Zielwert einfach höher auf 150 mg/dl ein, so dass ich beim Sport nicht Gefahr laufe, einen Unterzucker zu bekommen – was meine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen würde. Das System managt also im Hintergrund meinen Diabetes und das funktioniert meistens sehr gut. Ich möchte es als Mitspieler nicht mehr missen, weil es mir die Möglichkeit gibt, mich voll und ganz auf mein Spiel zu konzentrieren.

Gibt es Grundregeln, die man einhalten muss, wenn man Leistungssport und Diabetes miteinander vereinbaren will?

Bleck:

Das ist bei mir nicht anders, als bei anderen Sportlern. Ich höre auf meinen Körper und wie er auf gewisse Lebensumstände oder Aktivitäten reagiert. Man muss einfach in sich hineinhören, jeder muss da seinen Weg finden. Die Mannschaft verlässt sich darauf, dass jeder seine volle Leistung abrufen kann - als Kapitän kommt einem da noch eine besondere Verantwortung zu.

Gerade bei den Ligaspielen ist das gar nicht so einfach, wenn die Fans in der Halle toben und der Körper in den Wettkampfmodus schaltet. Denn dann kommt zu den gewohnten Anforderungen beim Sport, die man vom Training kennt, noch der Hormoncocktail ins Spiel. Der sorgt dafür, dass das Insulin nicht mehr wie gewohnt wirkt. Ich muss darauf achten, dass mein Zucker optimal eingestellt ist, damit ich meine volle Leistung abrufen kann. Dabei unterstützt mich das MiniMed™ 780G System.

Bist Du als Diabetiker benachteiligt im direkten Vergleich mit deinen Konkurrenten?

Bleck:

Nein. Jeder hat seinen Rucksack zu tragen, den andere nicht sehen. Wenn man gut eingestellt ist und sich um seinen Diabetes kümmert, hat man keine Nachteile im Sport.

Warum hast Du Dich für die Medtronic Insulinpumpe entschieden, welche Vorteile bietet diese beim Sport?

Bleck:

Das Zusammenspiel von Pumpe und Sensor klappt gut. Der Algorithmus der Pumpe passt das Insulin gut an meinen täglichen Bedarf an. Das System führt jetzt automatisch Korrekturen aus. Das ist hilfreich, wenn ich zu spät abends noch etwas esse. Dann deckt die Pumpe das gut ab. Oder wenn ich das Essen mal falsch berechne und einen zu wenig Insulin abgebe. Selbst würde ich das erst nach 3 Stunden merken, die Pumpe korrigiert das automatisch. Für den Sport ist auch wichtig, dass ich den Zielwert vor dem Sport höher einstellen kann, um mich optimal einzustellen und volle Leistung abrufen kann.

Wie integrierst Du das MiniMedTM 780G System von Medtronic in deinen sportlichen Alltag, unterschieden nach Training und Spielen?

Bleck:

Die Trainingstage laufen immer ähnlich ab. Ich frühstücke morgens zu Hause immer das Gleiche: ein Omelett, das ist proteinreich und hat wenig Kohlenhydrate. So muss ich nicht so viel Insulin abgeben. Bis das Training beginnt, gegen 10 oder 11 Uhr, habe ich kaum noch aktives Insulin im Körper. Das MiniMedTM 780G System lasse ich auch während des Trainings am Körper. Beim Nachmittagstraining läuft das etwas anders, weil ich mich beim Mittagessen nach der Mannschaft richten muss. Ich esse auch mehr Kartoffeln oder Nudeln, also kohlenhydratreichere Kost. Danach versuche ich möglichst einen Abstand von 3 bis 4 Stunden zwischen Essen und Training zu haben, um im Training optimal eingestellt zu sein. Bei einem Spiel ist das Vorgehen genauso, nur kommt dann noch die besondere Anforderung der Wettkampfsituation hinzu. Das System lasse ich inzwischen an, weil das gut funktioniert und ich danach sehe, wie gut die Zuckerwerte im Zielbereich waren. Ich möchte das MiniMedTM 780G System nicht mehr missen, weil es mir ermöglicht, mich voll und ganz auf mein Spiel zu konzentrieren.

Die Komponenten des MiniMedTM 780G Systems

MiniMed 780G Insulinpumpe

MiniMed 780G InsulinpumpeMiniMed 780G Insulinpumpe

Guardian 4 CGM-Einsteigerpaket

Guardian 4 CGM-Einsteigerpaket für MiniMed 780GGuardian 4 CGM-Einsteigerpaket für MiniMed 780G

Guardian 4 Sensoren

Guardian 4 SensorenGuardian 4 Sensoren

Gab es schon Momente in Deiner Karriere, in denen Dich Deine Diabetes-Erkrankung derart stark beeinflusst hast, dass Du daran gedacht hast, mit dem Sport aufzuhören?

Bleck:

Die gab es bei mir nicht. Bei der Diagnose mit 11 Jahren hatte ich Bedenken, aber durch die gute Therapie konnten die Ärzte mir die Sorgen nehmen.

War Dein größter sportlicher Erfolg?

Bleck:

Das war das Erreichen der Play-Offs im letzten Jahr als Kapitän der Mannschaft.

Du verlangst Deinem Körper einiges ab – wie schaffst Du es, ihn ausreichend mit Energie zu versorgen bzw. inwiefern musst Du wegen deines Diabetes etwas besonders beachten?

Bleck:

Ich verzichte während der Basketballsaison weitgehend auf Süßigkeiten und kaufe sicherheitshalber schon keine ein. Insgesamt esse ich ausgewogen und kohlenhydratreich mit viel Obst und Gemüse und wenig Fleisch. Protein bekomme ich über Fisch oder Eiweiß-Shakes. Wenn ich Nudeln esse, dann vor allem Vollkornnudeln.

Wirst Du in deinem sportlichen Alltag oft auf die Pumpe & Sensoren angesprochen, von anderen Sportlern, Offiziellen oder Schiedsrichtern?

Bleck:

Neue Mannschaftskollegen sprechen mich schon darauf an. Ich muss während des Trainings immer mal kurz aussetzen, um den Zucker zu kontrollieren, einen Schluck Apfelsaft zu trinken – das fällt auf. Außerdem sieht man ja auch die Pumpe oder das Set am Bein oder am Bauch.

Wie bereitest Du Dich und die Pumpe vor? Was stellst Du an der Pumpe (vorher und nachher) ein? Wann legst Du die Pumpe ab?

Bleck:

Ich achte auf einen ausreichend großen Abstand zwischen Essen und sportlicher Belastung und stelle den Zuckerzielwert temporär höher auf 150 mg/dl ein. Manchmal, wenn der Abstand zum Essen zu klein war und ich vor oder im Spiel merke, dass der Zucker zu niedrig ist, dann lege ich die Pumpe ab. Das ist nur ein Handgriff. Außerdem auch in der Sauna für 10 Minuten.

Fabian Bleck, wir danke Dir für das Interview.

Mediq Direkt

WICHTIGER HINWEIS:

Fabian Bleck ist Produkttester für das MiniMed™ 780G System und hat die Produkte von Medtronic gestellt bekommen. Auch bekommt er den zeitlichen Aufwand für dieses Interview vergütet.


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