Lexikon

A B C D E F G H I K L M N O P Q R S T Ü U V W Z

A

Aceton

Aceton entsteht im Körper, wenn statt Kohlenhydraten Fett zur Energiegewinnung verbrannt wird. Das ist z.B. der Fall, wenn ein Insulinmangel besteht (siehe: Keton).

 

Adipositas (Fettleibigkeit)

Albumin

Proteinbestandteil des Blutes. Wird u.a. bei Nierenschädigungen über den Harn ausgeschieden (siehe: Mikroalbuminurie).

Alpha-Glukosidasehemmer

Acarbose und Miglitol sind beides Alpha-Glukosidasehemmer, die die Spaltung von Kohlenhydraten hemmen. Sie blockieren bestimmte Verdauungsenzyme im Darm und verzögern die Spaltung von Kohlenhydraten, zum Beispiel von Stärke, Malz- und Haushaltszucker, in Einfachzucker (Glukose). Dies verlangsamt die Aufnahme von Zucker über den Dünndarm. Dadurch steigt nach einer Mahlzeit der Blutzuckerspiegel nicht so stark an.

Alpha-Zellen

Zellen der Bauchspeicheldrüse. Sie bilden das Hormon Glukagon.

Alternate-Site-Testing (AST)

Blutentnahme zur Blutzuckermessung an alternativen Körperstellen (anstatt Fingerbeere oder Ohrläppchen z.B. am Unterarm). Wenn sich der Blutzuckerwert schnell ändert (z.B. nach der Insulininjektion, nach dem Essen oder bei Sport) kann das Blutzuckerergebnis vom Arm erheblich von dem der Fingerbeere abweichen.

Altinsulin

Früher gebräuchliche Bezeichnung für Normalinsulin (siehe: Normalinsulin).

Amputation

Operative Entfernung eines Körperteils. Als Spätkomplikation bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit kann es durch die Minderdurchblutung zu Nekrosen und Geschwüren kommen. Das wiederum kann dann z.B. zu einer Beinamputation führen.

Angiographie

Röntgenaufnahme zur Untersuchung der Blutgefäße nach Injektion eines Kontrastmittels.

Angiopathie

Erkrankung der Blutgefäße. Man unterscheidet zwischen: Makroangiopathie (Erkrankung der großen Arterien mit Folgen wie: Koronare Herzkrankheit, Durchblutungsstörungen in den Beinen, Wasseransammlungen in den Beinen) und Mikroangiopathie (Veränderungen an den kleinen Blutgefäßen, die häufig im Zusammenhang mit Diabetes auftreten. Durchblutungsstörungen an den Augen führen zur Retinopathie, an der Niere zur Nephropathie).

Antikoagulantien

Gerinnungshemmende Arzneistoffe (z.B. Marcumar, Heparin, Acetyl-Salicylsäure)

Antioxidantien (Radikalefänger)

Stoffe (z.B. Vitamin C), die schädliche freie Radikale im Körper neutralisieren und somit unsere Zellen schützen.

Apoplektischer Insult (= Apoplex = Schlaganfall)

Arrhythmie (Herzrhythmusstörung)

Arterienverkalkung

Der medinische Fachausdruck ist Arteriosklerose. Das ist eine krankhafte Veränderung der Arterienwand durch erhöhte Blutfette mit Verdickung, Verhärtung, Elastizitätsverlust und Verengung der Gefäße. Durch die Gefäßverengung kommt es zu Minderdurchblutung von Organen oder Geweben. Bei schlecht eingestellten Diabetikern kann die Arteriosklerose zu Herzinfarkt, diabetischer Nephropathie, diabetischer Retinopathie und peripherer arterieller Verschlusskrankheit führen.

Arteriosklerose (Arterienverkalkung)

AST

Siehe: Alternate-Site-Testing

Autonome diabetische Neuropahtie des Herzens

Schädigung des vegetativen Nervensystems des Herzens mit Herzrhythmusstörungen, Blutdruckregulationsstörungen, Herzinfarkt ohne Schmerzen.

Autonome diabetische Neuropathie des Magen-Darm-Traktes

Schädigung des vegetativen Nervensystems des Magen-Darm-Traktes mit Magenentleerungsstörungen durch Magenlähmung, Durchfall nach dem Essen, abwechselnd mit Verstopfung, sowie mangelnde Funktion des Schließmuskels mit Inkontinenz.

Autonome diabetische Neuropathie des Urogenitalsystem

Schädigung des vegetativen Nervensystem des Urogenitalsystems mit Blasenlähmung, Blasenentleerungsstörungen, erektile Impotenz, erhöhte Gefahr von Harnwegsinfekten.

Azidose (Übersäuerung)

B

Ballaststoffe

Ballaststoffe sind Fasterstoffe der Pflanzen, wie Pektine und Cellulose, die der Mensch schwer oder kaum verdauen kann. Dabei regen sie die Verdauung an, sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und können sogar Blutzuckerwerte senken.

Basale Insulinversorgung

Der Körper benötigt kontinuierlich Energie. Dafür braucht er dauernd auch Insulin, selbst wenn wir keine Nahrung zu uns nehmen. Dieser Grundbedarf wird durch Basal- oder Verzögerungsinsulin gedeckt.

Basalinsulin

Länger wirkendes Insulin (die Wirkung setzt nach ca. 30–90 Minuten ein und hält 12–24 Stunden an), siehe: Verzögerungsinsulin

Basalrate

Abdeckung der Grundinsulinversorgung für die Versorgung der Organe mit Glukose. Sie ist mahlzeitenunabhängig und variiert im Tagesverlauf. Die Insulinpumpentherapie bietet die Möglichkeit, die Basalrate individuell einzustellen und den unterschiedlichen Anforderungen anzupassen (z.B. Schichtarbeit).

Basis-Bolus-Prinzip

Basalinsulin deckt den Grundbedarf an Insulin (Basis), die Mahlzeiten werden mit schnell wirkendem Bolus-Insulin abgedeckt (siehe: Intensivierte konventionelle Insulintherapie).

Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liegt hinter dem unteren Teil des Magens und hat etwa die Größe einer Hand. Sie produziert unter anderem das Insulin. Beim Typ-I-Diabetiker erliegt die Insulinproduktion, beim Typ-II-Diabetiker wird nicht genügend Insulin produziert.

BE

Siehe: Broteinheiten

Biguanide

Diese oralen Antidiabetika (Tabletten) sind zur Behandlung von Diabetes mellitus. Am bekanntesten ist Metformin. Metformin wirkt an verschiedenen Bereichen im Körper, z. B. hemmt es die Freisetzung von Zucker aus der Leber, verbessert die Insulinwirkung am Muskel und ist gewichtsneutral.

Bilirubin

Abbauprodukt des Blutfarbstoff Hämoglobin. Dsteigendes as Vorkommen von Bilirubin im Harn kann mit Hilfe von Harnteststreifen überprüft werden und ist ein Hinweis auf Lebererkrankungen.

Birkenzucker

Blindheit

Siehe: Diabetische Retinopathie

Blutdruck

Der in Blutgefäßen und Herzkammern herrschende Druck. Normalwerte: 130/85 mmHg

Blutfette

Sammelbegriff für Cholesterin, HDL-, LDL-Cholesterin und Triglyceride.

Bluthochdruck

Siehe: Hypertonie

Blutmenge

Die Teststreifen aktueller Geräte benötigen 0,3-4µl Blut. Bei kleineren Blutmengen können die Messwerte stärker vom Sollwert abweichen. Deshalb ist es wichtig, auf einen ausreichend großen Blutstropfen beim Auftragen zu achten.

Blutplasma

Blutplasma ist die Blutflüssigkeit ohne Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten).

Blutzucker

Im Blut gelöste Glukose.

Blutzuckerspiegel

Glukosekonzentration im Blut. Mit Hilfe eines Blutzuckertestgeräts kann der Blutzuckerwert ermittelt werden. Normalbereich: 70-160 mg/dl (im Kapillarblut).

Body-Mass-Index (BMI)

Bolus (Boli)

Insulin, das als Einmalgabe gespritzt wird, um die Mahlzeitenglucose zu verwerten oder einen hohen Blutzuckerwert zu korrigieren. Bei der Insulinpumpentherapie gibt es je nach Pumpe unterschiedliche Varianten, z.B. eine Abgabe über längere Zeit oder eine Kombination aus schneller Abgabe und verlängerter Abgabe.

Broteinheiten (BE oder KHE)

Schätzeinheit für die Kohlenhydrate (ohne Ballaststoffe), die in einem Lebensmittel enthalten sind. 1 BE (z. B. 100g Apfel) entspricht 10-12g Kohlenhydrate.

B-Zellen (B-Lymphozyten)

C

Carotispuls

Puls, gemessen an der Halsschlagader.

CGM (kontinuierliche Glukosemessung)

steht für "Continuous Glucose Monitoring" übersetzt auf Deutsch, „kontinuierliche Glukoseüberwachung". Beim kontinuierlichen Glukosemonitoring mit einem CGM-System misst eine Sensorelektrode im Unterhautfettgewebe automatisiert alle 1 bis 5 Minuten den Glukosewert und überträgt diesen an ein Empfangsgerät. Die Geräte sind auch als real-time CGM bekannt (kurz rtCGM).

Cholesterin

ist ein Fett, welches zum Großteil selbst im Körper, genauer gesagt in der Leber, hergestellt wird. Es wird aber auch über die Nahrung aufgenommen. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände und dient als Baustein bei der Produktion von Gallensäuren und bestimmten Hormonen. Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen drei Formen von Cholesterins: HDL, LDL und Gesamtcholesterin.

Cholesterinwert

Chronische Niereninsuffizienz

Codierung

Einstellen von Messgeräten auf eine bestimmte Messwertkorrektur zum Ausgleich chargenbedingter Unterschiede. Zur Codierung werden verschiedene Techniken angeboten: manuelle Eingabe des Code, Codier-Chip oder automatische Codierung. Nur eine korrekte Codierung gewährleistet eine optimale Anpassung an die momentan verwendeten Teststreifen.

Coma diabeticum

Tiefe Bewusstlosigkeit (griechisch: tiefer, fester Schlaf), welche durch einen akuten Insulinmangel hervorgerufen wird, meist mit einer Ketoazidose einhergehend. Ein diabetisches Koma ist ein schwerer Notfall mit Lebensgefahr.

coulometrisch

Sonderform der elektrosensorischen Messtechnik (siehe: elektrosensorischen). Durch enzymatische Reaktion entstehende Elektronen werden als Ladung registriert.

CSII (Insulinpumpentherapie)

Ist die englische Abkürzung für „Continuous Subcutaneous Insulin Infusion“ (kontinuierliche subkutane Insulininfusion) und steht in die Fachsprache für die Insulinpumpentherapie.

D

Dawnphänomen (Dämmerungsphänomen)

Als Dawnphänomen wird der Blutzuckeranstieg in den frühen Morgenstunden bezeichnet. Auslöser sind Hormone wie Cortisol und Glukagon, die morgens ausgeschüttet werden. Sie bewirken, dass gespeicherte Zuckerreserven in der Leber freigesetzt werden und Körperzellen schlechter auf Insulin reagieren. Folglich steigt der Blutzuckerspiegel an. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche.

Depotinsulin

Verzögerungsinsulin mit verlängerter Wirkdauer durch langsame Freisetzung des Insulins aus dem gespritzten Depot.

Desinfektion

Verfahren zur gezielten, nicht vollständigen Abtötung krankmachender Keime.

Dextrose

Diabetes mellitus

Chronische Störung der Glukoseverwertung mit erhöhtem Blutzuckerspiegel, durch Insulinmangel, oder durch verminderte Reaktionsfähigkeit des Körpers auf Insulin (siehe: Typ-I-Diabetes und Typ-II-Diabetes).

Diabetiker Tagebuch

 

Diabetische Ketoazidose

Diabetische Nephropathie

Nierenerkrankung und häufige Folgeerkrankung bei Diabetes, entstanden durch eine Störung der Durchblutung der kleinsten Blutgefäße in der Niere. Im Frühstadium ist dies erkennbar durch Mikroalbuminurie. Über Jahre kann die Schädigung zu einer chronischen Niereninsuffizienz, bis hin zum völligen Funktionsverlust beider Nieren führen und damit zur Dialysepflicht.

Diabetische Retinopathie

Diabetisches Fußsyndrom (DFS)

Das DFS ist dadurch gekennzeichnet, dass die Füße nur noch unzureichend durchblutet werden oder die sensiblen Nervenfasern im Fußbereich nicht mehr richtig funktionieren. Es kann auch eine Kombination von beiden Merkmalen auftreten. Oftmals entwickelt sich das DFS über viele Jahre hinweg schleichend. Hauptrisikofaktoren für die Entstehung des DFS sind die Dauer der Diabeteserkrankung, aber auch über viele Jahre hinweg zu hohe Blutzuckerwerte.

Diabetisches Koma

Bewusstlosigkeit ausgelöst durch akuten Insulinmangel, meist mit Ketoazidose. Ein diabetisches Koma ist ein schwerer Notfall mit Lebensgefahr.

Diabetologie

Ist die Lehre und Wissenschaft des Diabetes mellitus, im Volksmund auch als Zuckerkrankheit bekannt.

Dialyse ("künstliche Niere")

Ist ein maschinelles Blutreinigungsverfahren beim Versagen der Nieren (z.B. durch eine fortschreitende diabetische Nephropathie).

Diastolischer Blutdruck

 

Disease-Management-Programm (kurz: DMP)

Ist ein strukturiertes Behandlungsprogramm der Krankenkassen für chronisch kranke Menschen (Menschen mit Diabetes, COPD, ...). In diesem sind Behandlungen und Schulungen verankert. Ziel ist eine auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmte, kontinuierliche Betreuung und Behandlung auf Grundlage der individuellen Therapieziele. So unterstützt das Programm, Folgeerkrankungen zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen und einen optimalen Therapieverlauf zu gewährleisten.

Distale Polyneuropathie

Diabetesspezifische Krankheit der Nerven, die die Muskeln und die Haut versorgen, verursacht durch schlechte Stoffwechseleinstellung, sowie durch die Störung der Durchblutung der kleinen Blutgefäße der Nerven. Die periphere Polyneuropathie (auch distale Polyneuropathie genannt) kann sich durch verminderte Schmerzempfindung ebenso wie durch Missempfindungen und Schmerzen in den Füßen, Beinen und Händen zeigen. Diese sogenannte diabetische Neuropathie kann auch die Nerven des Herzens, des Magen-Darm-Traktes, des Urogenitalsystems befallen (siehe: Autonome diabetische Neuropathie).

DPP-4-Hemmer

auch DPP-4-Inhibitoren (Dipeptidylpeptidase) genannt, haben indirekt Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, in dem sie den hormonellen Regelkreis der Insulinausschüttung beeinflussen

E

Einfachzucker (Monosaccharid)

Sind Zucker (Kohlenhydrate), die nur aus einem Baustein bestehen. Die bekanntesten sind: Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Galaktose (Schleimzucker). Sie werden vom Körper nicht aufgespalten, sondern direkt über die Blutbahn aufgenommen und verarbeitet. Deshalb wird Glukose beispielsweise auch während einer Unterzuckerung als „Notfall-BE“ empfohlen.

Eiweiß

Eiweiße, in der Fachsprache auch Proteine genannt, sind elementare Bausteine allen Lebens. Sie sind der Stoff , aus dem Körperzellen, Enzyme und Hormone gebildet werden. Neben Kohlenhydraten und Fetten gehören auch Proteine zu den Hauptnährstoff en. Ein Gramm Eiweiß enthält rund 4 kcal.

Echokardiogramm

Enzyme

Enzyme sind Proteine (Eiweiße), die chemische Reaktionen starten oder beschleunigen. Enzyme sind auch an den meisten Stoffwechselreaktionen im Körper beteiligt.

elektrosensorisch

Messtechnik, bei der auf dem Teststreifen aufgebrachte Reagenzien und Enzyme mit der Blutglucose unter Bildung von Elektronen reagieren. Diese werden als Strom gemessen. Elektrosensoren benötigen etwas weniger Blut als Teststreifen, die reflexionsphotometrisch arbeiten (siehe: reflexionsphotometrisch).

Erektile Dysfunktion (ED)

 

Ergonomie

Befasst sich mit der Optimierung von Leistungsfähigkeit, Gesundheit, Sicherheit und Behaglichkeit des Menschen sowie mit der Optimierung der aufeinander einwirkenden Bestandteile der Mensch-Maschine-Systeme bei der Arbeit, zu Hause und beim Spiel.

Erythrit

Gehört zur Grupper der Zuckeralkohole und wird aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoff en wie Getreide (z. B. Mais) gewonnen. In der Natur kommt Erythrit in Obstsorten wie Birne, Melone und Trauben, sowie in Pilzen und fermentierten Lebensmitteln vor. Es ist ein vollkommen zuckerfreies Süßungsmittel und lässt sich sehr vielseitig in der Küche einsetzen – überall dort, wo normalerweise Zucker zum Einsatz kommt.

Erythrozyten

Sind die roten Blutkörperchen, welche zu 90 % aus dem roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) bestehen. Sie transportieren den lebenswichtigen Sauerstoff in unserem Blut.

F

Fäces

Stuhl

Fett

Fette in der Fachsprache auch Lipide genannt, gehören neben Kohlenhydraten und Eiweißen zu den Grundnährstoffen. Sie erfüllen viele wichtige Funktionen im Organismus, wobei die wichtigste Aufgabe die Energieversorgung des Körpers darstellt. Fett ist aber auch ein Geschmacksträger und liefert doppelt so viele Kalorien wie etwa Kohlenhydrate und Eiweiße.

Fettleber

FGM (flash glucose monitoring)

Flash Glukose Monitoring ist ein kontinuierliches Messsystem zur Glukosebestimmung in der Zwischenzellflüssigkeit. Der aktuelle Glukosewert wird mittels Scannens des Sensors abgerufen. Im Sensor selbst sind die kontinuierlich gemessenen Werte der letzten 8 Stunden gespeichert. FGM ist zur täglichen Therapiesteuerung/-entscheidung zugelassen.

Freie Radikale

Fruchtzucker

Siehe: Fruktose

Fruktose (Fruchtzucker)

Fruktose ist ein Einfachzucker, gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate und ist in vielen natürlichen Lebensmitteln (Honig, Obst- und Fruchtsäften) enthalten. Verglichen mit Haushaltszucker besitzt sie eine höhere Süßkraft. Fructose wird insulinunabhängig verstoffwechselt, d. h. der Körper benötigt hierfür kein Insulin. Deshalb war sie lange Zeit in vielen diätetischen Produkten enthalten. Heute weiß man, dass sich größere Mengen Fructose ungünstig auf den Fettstoffwechsel (metabolisches Syndrom) auswirken können.

G

Gangrän

Gewebsnekrose durch Mangelversorgung des Gewebes (siehe: Diabetischer Fuß).

Gastroparese

Magenlähmung (siehe: Autonome diabetische Neuropathie des Magen-Darm-Traktes)

Gehirnschlag

Plötzlich auftretende, lebensbedrohliche Durchblutungsstörung bzw. Mangeldurchblutung, durch Gefäßverschluss des Gehirns.

Gestationsdiabetes

Siehe: Schwangerschaftsdiabetes

glomeruläre Filtrationsrate (GFR)

Die GFR (Laborwert) ist der wichtigste Laborparameter, um die Nierenfunktion beurteilen zu können. Sie gibt das pro Zeiteinheit (ml/min) von den Glomeruli der Nieren filtrierte Volumen (an Blut) an. Bei einer normal arbeitenden Niere liegt die GFR zwischen 90-120 ml/min, d. h. innerhalb von einer Minute reinigt die Niere zwischen 90 und 120 Milliliter Blut und scheidet alle filtrierbaren Stoffe über den Urin aus. Etwa ab dem 40. Lebensjahr nimmt die GFR altersbedingt ab.

Glinide

sind orale Antidiabetika, die fördernd auf die Ausschüttung von Insulin aus den B-Zellen des Pankreas wirken.

Glitazone

Insulin-Sensitizer (Empfindlichmacher) sind eine Gruppe von Wirkstoffen, die in Form von Tabletten zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 angewendet werden (orale Antidiabetika). Der Name der Gruppe weist bereits auf die Wirkungsweise, eine Empfindlichmachung des Gewebes auf Insulin, hin. Das körpereigene Insulin ist daraufhin wieder in der Lage, erhöhte Blutzuckerspiegel zu senken.

GLP-1-Rezeptorantagonisten

Inkretin-Analoga regen die Bauchspeicheldrüse an, Insulin auszuschütten. Sie ahmen dabei die Wirkung des Darmhormons GLP-1 nach. Sie bewirken eine Steigerung der körpereigenen Insulinproduktion.

Glucosurie

Glukagon

Glukagon ist ein Hormon. Es wird in der Bauchspeicheldrüse (Alphazellen der Langerhans-Inseln) gebildet und ist der Gegenspieler des Insulins. Die Ausschüttung von Glukagon führt zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels.

Glukagon-Test

Dient zum Test der Insulinsekretion und zur Unterscheidung Diabetes Typ I oder II. Die ß-Zellen werden durch eine Glukagoninjektion stimuliert. Dadurch wird bei sekretionsfähigen ß-Zellen Insulin ausgeschüttet. Dieses selbst oder ein Abspaltprodukt des Insulinvorläufers C-Peptid wird zum Zeitpunkt der Injektion und 6 Min. danach bestimmt. Bei Typ-1-Diabetikern fehlt die Sekretion meist völlig.

Glukose (Traubenzucker)

Ist ein lebenswichtiger Kohlenhydrat-Energielieferant für die Körperzellen des Organismus.

Glykämischer Index (GI)

Der glykämische Index ist ein Maß, welches angibt, wie sich die Aufnahme eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den aktuellen Blutzuckerspiegel auswirkt, d. h. ob der Blutzucker schnell oder langsam ansteigt. Als Referenz dient Glukose (Traubenzucker) mit einem GI von 100.

Glykogen

H

halbautomatisch

Bei Insulinpens verwendete Technik, um den Kraftaufwand bei der Injektion zu minimieren. Auf Knopfdruck wird das Insulin automatisch abgegeben.

Hämatokrit (HKT)

Gibt Auskunft über den prozentualen Anteil an Blutzellen zum Gesamtblutvolumen. Hämatokrit-Werte außerhalb des Normalbereichs führen zu fehlerhaften Messwerten.

Hämoglobin (Hb)

Handheld-Computer

Bei einem Handheld handelt es sich um einen Computer der so klein ist, dass er in der Hand gehalten werden kann. Ein Handheld ist jedoch kein vollwertiger Computer, sondern ein Gerät für nur bestimmte Anwendungszwecke, z. B. zur Steuerung eines Algorithmus.

Harnsäure

Harnzucker

Auch als Urinzucker bekannt, ist die mit dem Urin ausgeschiedene Glukose (siehe auch Glucosurie).

Hautantiseptikum

Mittel zur Desinfektion der Haut.

HbA1c

Der HbA1C auch als Blutzuckergedächtnis bekannt, gibt den durchschnittlichen Zuckergehalt im Blut in % oder mmol/mol an. Die Lebensdauer eines roten Blutkörperchens beträgt 8-12 Wochen. Das Hämoglobin, der „rote Blutfarbstoff“, als Teil dieser Blutkörperchen bindet unter anderem Zucker an sich und lässt diesen oft nicht mehr los, bis es selbst abgebaut wird. Deswegen wird der HbA1C-Wert einmal im Quartal bestimmt.

HDL-Cholesterin

HDL-Cholesterin wird in der Leber und im Darm gebildet. Es besteht zu 50% aus Eiweiß und zu 50% aus Fetten und hat Schutzfunktion für unsere Gefäße (Arteriosklerose), weil es freies Cholesterin aus den Zellen aufnehmen kann. Normwert: über 40mg/dl

Herzinfarkt

Humaninsulin

Humaninsulin wird zur Behandlung von Diabetes angewandt. Es besitzt die gleiche Struktur wie das natürlicherweise in der Bauchspeicheldrüse gebildete Insulin. Im Gegensatz zu tierischen Insulinen oder Insulin-Analoga mit modifizierter Eiweißstruktur.

Hydrophob

Wasserabweisend

Hyperglykämie

Bezeichnet einen erhöhten Glukosegehalt im Körper. Von einer Hyperglykämie spricht man ab Glukosewerten von 10,0 mmol/l bzw. 180 mg/dl. Ggf. muss mit einer Insulinabgabe gegengesteuert werden. Ab Glukosewerten von 13,9 mmol/l bzw. 250 mg/dl oder bei Anzeichen wie Müdigkeit und Erschöpfung, übermäßiger Durst, häufiges Wasserlassen, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen muss unbedingt der Ketonwert bestimmt werden. Ist dieser positiv sind Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Hyperglykämisches, hyperosmolares Koma

Komaform durch extrem erhöhten Blutzuckerspiegel beim Typ-II-Diabetiker, gekennzeichnet durch extreme Austrocknung des Körpers.

Hypertonie

Hypertonie ist der medizinische Begriff für Bluthochdruck. Man spricht von Bluthochdruck, wenn wiederholt gemessene Werte von 140/90 mmHg oder höher angezeigt werden. Der Blutdruck erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und andere Krankheiten. Das Risiko für solche Erkrankungen ist auch erhöht, wenn Diabetes mellitus mit Bluthochdruck einhergeht. Das Risiko für Bluthochdruck kann durch eine gesunde Lebensweise, z. B. eine gesündere Ernährung und/oder mehr Bewegung.

Hypoallergen

Mit wenig oder keinen allergieauslösenden Eiweißen.

Hypoglykämie (Unterzuckerung)

Bezeichnet einen geringen Glukosegehalt im Körper. Von einer Hypoglykämie spricht man, wenn sich die Glukosewerte unter 3,9 mmol/l bzw. 70 mg/dl befinden. Anzeichen wie bspw. Schwitzen, Zittern, Heißhunger oder Konzentrationsstörungen kündigen eine Unterzuckerung an und müssen sofort behandelt werden. Hierfür am besten schnelle Kohlenhydrate in Form von Traubenzucker, Apfelsaft oder zuckerhaltiger Limonade konsumieren.

Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung

Ist einhergehend mit einer Störung oder dem Verlust typische Warnsignale des Körpers, z. B. plötzlicher Schweißausbruch, Zittern, Heißhunger, wahrzunehmen. Fehlen notwendige Gegenmaßnahmen kann aus einer leichten eine schwere Unterzuckerung, teilweise mit Fremdhilfe, werden. Hiervon sind insbesondere Menschen mit Typ-1-Diabetes sind betroffen.

Hypotonie

I

ICT

Siehe: Intensivierte konventionelle Insulintherapie

Impotenz

Erektive Dysfunktion (ED), Erektionsstörungen, Unfruchtbarkeit. Eine Erektion entsteht durch das Zusammenspiel von Nervensystem, Durchblutung, Hormonen und Psyche, so dass vielfältige Ursachen bei Problemen möglich sind.

Infrarot-Schnittstelle

Kabellose Datenübertragungsmöglichkeit via Infrarot zwischen technischen Geräten, z.B. Blutzuckermessgerät und PC.

Infusion

Im klinischen Sprachgebrauch versteht man unter Infusion (lat. Infundere = hineingießen) eine Medikamentengabe (auch andere medizinische Flüssigkeiten) direkt in den Körper (z.B. in eine Vene).

Infusionssystem

Infusionssysteme stellen die Verbindung zwischen Infusionsvorrat und Körper her. Insulinpumpen und Katheter gehören dazu.

Injektionskanüle

Hohlnadel unterschiedlicher Stärke und Länge mit Spritzenansatz.

Inkontinenz

Insertionswinkel

Der Insertionswinkel ist der Winkel, in dem man die Spritzenkanüle in die Haut einführt.

Insulin

Ein in der Bauchspeicheldrüse hergestelltes Hormon. Es wird benötigt, damit die Körperzellen den lebenswichtigen Energielieferanten Glukose aufnehmen können. Gebräuchliches Insulin ist entweder gentechnisch hergestelltes Insulin (siehe: Humaninsulin) oder tierisches Insulin vom Rind oder Schwein.

Insulinanaloga

Insulin-Analoga werden zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingesetzt. Ihre Wirkweise und Verteilung im Blut ist ähnlich dem natürlicherweise vom Körper ausgeschütteten Insulin. Insulin-Analoga werden gentechnisch hergestellt.

Insulin-Einheit (I.E., U)

Gibt die Konzentration von Insulin an. Es sind zwei Konzentrationen auf dem Markt: U100 (100 Einheiten pro ml) und U40 (40 Einheiten pro ml). International und für Insulinpens ist U100 gebräuchlich.

Insulinpumpe

Kleines Gerät zur permanenten Insulinzufuhr über einen Katheter unter die Haut. Damit ist eine kontinuierliche, basale Insulinversorgung möglich; außerdem kann zu allen Mahlzeiten ein Bolus abgegeben werden. Die erste Insulinpumpe wurde 1974 eingesetzt.

Insulinresistenz (Insulinunempfindlichkeit)

Die Körperzellen reagieren zu wenig bis gar nicht auf Insulin und sind damit insulinresistent.

Intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT)

Moderne Insulintherapie mit flexibler Anpassung an den Alltag, mit mehrmals täglicher Blutzuckerselbstkontrolle und mehrfach täglicher Insulinabgabe. Zu den Mahlzeiten wird kurzwirksames Insulin, unter Berücksichtigung des aktuellen Blutzuckers und der Mahlzeitengröße, gespritzt. Die Basalversorgung erfolgt über verzögert wirkendes Insulin.

Interface

Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet Schnittstelle.

Interfacekabel

Schnittstellenkabel, mit dessen Hilfe man ein externes Gerät an einen Computer anschließen kann.

K

Kalibrierung

Gibt an, auf welche Vergleichswerte sich die Messwerte des Gerätes beziehen. Diese unterschiedlich hohen Vergleichswerte ergeben sich aus der verwendeten Blutprobe (kapilläres Vollblut, venöses Vollblut, Blutplasma).

Kalorien

Siehe: Kilokalorien

Kanüle

Geschliffene Hohlnadel, die in die Haut eingeführt wird und über die Flüssigkeiten (z.B. Insulin) injiziert werden.

Kapillarvollblut

Vollblut (Plasma mit Blutzellen), das aus den Kapillaren kommt. Dieses Blut wird aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen entnommen und zur Blutzuckerbestimmung verwendet.

Katheter

Flexibler Schlauch zum Transport von medizinischen Flüssigkeiten.

Ketoazidose

Siehe: Diabetische Ketoazidose

Keton

Wenn dem Körper durch Insulinmangel keine Glucose zur Energiegewinnung zur Verfügung steht, greift er auf Fettdepots zurück. Ein Abfallprodukt daraus sind die Ketone. Das Vorkommen von Ketonen im Urin (sogenannte Ketonurie) kann mit Hilfe von Teststreifen gemessen werden.

Ketonkörper

Siehe: Keton

Ketonurie

Kilojoule

Maßeinheit für den Energiewert von Lebensmitteln.

Kilokalorien

Alte Maßeinheit für den Energiewert (Nährwert) von Lebensmitteln. Eine Kilokalorie entspricht 4,18 Kilojoule.

Kohlenhydrate

Neben Fetten und Eiweißen einer der drei Grundnährstoffe. Der Blutzucker wird hauptsächlich durch den Verzehr von Kohlenhydraten beeinflusst.

Kontrolllösung

Lösung zur Kontrolle von Blutzuckermessgeräten und deren Teststreifen.

Konventionelle Insulintherapie

Koronare Herzkrankheit (KHK)

Kreatinin

L

Langerhans`sche Inselzellen

Langzeitinsulin

Sehr lang wirkendes Insulin (bis zu 24 Stunden), dessen Wirkung erst nach 3-4 Stunden einsetzt.

Lanzette

Kleine, scharf und spitz geschliffene Nadeln zum Durchstechen der Haut zur Gewinnung von Blut aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen. Sie werden meist mit Hilfe einer Stechhilfe verwendet.

Lanzettenführung

Schafft der Stechhilfe, in den die Lanzette zur Injektion eingeschoben wird.

LDL-Cholesterin

LDL-Cholesterin wird in der Leber gebildet. Es besteht zu 75% aus Fetten und nur zu 25% aus Eiweiß und soll dementsprechend niedrig sein im Blutbild. Bei hohen LDL-Cholesterinwerten lagert es sich an den Gefäßwänden ab und ist somit ein Risikofaktor für Arteriosklerose. Normwert: unter 155 mg/dl

Leukozyten

Weiße Blutkörperchen. Sie bilden zusammen mit anderen Organen das Immunsystem (Abwehrsystem) und sind zuständig für die Abwehr von Krankheitserregern.

Leukozyturie

Weiße Blutkörperchen werden mit dem Urin ausgeschieden. Mit Hilfe von Harnteststreifen können Leukozyten im Urin nachgewiesen werden.

Luer-Lock-Anschluss

Universalanschluss bei Spritz- und Kathetersystemen, z.B. zur Verbindung von Reservoiren und Kathetern.

M

Messküvetten

Gefäß oder Kapillare aus optisch neutralem Material zur Aufnahme von flüssigen Substanzen (z. B. Blut) für optische Messzwecke (z. B. Hemocue Messküvetten).

Messzeit

Liegt bei aktuellen Geräten zwischen 5-30 Sekunden.

Metabolisches Syndrom

Gemeinsames Auftreten von Übergewicht, erhöhten Blutfetten, erhöhtem Blutdruck und Typ-II-Diabetes. Bei Patienten mit metabolischem Syndrom ist das Risiko für Gefäßschäden mit Arteriosklerose und Folgen wie Herzinfarkt sowie Schlaganfall stark erhöht.

mg/dl

Maßeinheit der Konzentration des Zuckers im Blut. Mg/dl bezieht sich auf das Gewicht der gelösten Zuckerteilchen pro Volumen.

Mikroalbuminurie

Ausscheidung von kleinen Eiweißmolekülen im Urin (in Konzentrationen von 20-200 mg/l). Es kann ein Hinweis auf diabetische Folgeschäden an der Niere sein. Bei mehr als 200 mg/l spricht man von einer Makroalbuminurie. Mit Hilfe von Harnteststreifen kann eine Mikro- bzw. Makroalbuminurie nachgewiesen werden.

Mischinsulin

Ausscheidung von kleinen Eiweißmolekülen im Urin, dass kann ein Hinweis auf diabetische Folgeschäden an der Niere sein. Mit Hilfe von Harnteststreifen kann eine Mikroalbuminurie nachgewiesen werden.

mmHG (Maßeinheit beim Blutdruckmessen)

ist eine Maßangabe für Drücke. Diese wird vor allem als Maßeinheit für den Blutdruck verwendet.

mmol/l

Maßeinheit der Konzentration des Zuckers im Blut. Mmol/l misst die Anzahl der Teilchen, also die Stoffmenge, pro Volumen.

Myocardinfarkt

Siehe: Herzinfarkt

N

Nadellänge

Je nach Hersteller 5-12,7mm. Bei idealer Länge werden weder Blutgefäße verletzt noch tropft Insulin aus der Einstichstelle heraus. Für Personen mit geringem Fettgewebe, Kindern oder steilem Einstichwinkel reichen kurze Nadeln aus, bei flacherem Einstich oder stärkerem Fettgewebe sollten längere Nadeln gewählt werden.

Nephropathie

Siehe: Diabetische Nephropathie

Neuropathie

Nervenschädigungen, beim Diabetiker können durch schlechte Stoffwechseleinstellung die Nerven der Beine, Füße und Arme (siehe: periphere diabetische Polyneuropathie) geschädigt werden, sowie die Nerven verschiedener Organe wie Herz, Magen, Darm, Blase (siehe: Autonome diabetische Neuropahtie).

Neutralfette

Siehe: Triglyceride

Nierenschäden

Siehe: Diabetische Nephropathie

Nierenschwelle

Blutzuckerkonzentration (zwischen 150 und 200 mg/dl) bei der die Nieren die Blutglucose nicht mehr zurückhalten können und dadurch beginnen die Glukose über den Harn auszuscheiden. Mit Hilfe von Harnteststreifen können man das Vorhandensein von Glucose im Urin feststellen.

Nitrit

Nitrit ist ein Salz. Das Vorkommen von Nitrit im Harn (z.B. bei Nierenerkrankungen) kann mit Hilfe von Teststreifen nachgewiesen werden.

Normalinsulin

Kurzwirkendes, i. d. R. gentechnisch hergestelltes Insulin. Wirkbeginn nach Injektion: ca. 30 Minuten, Wirkdauer: 2-3 Stunden.

Not-BE

So werden schnellwirksame Kohlenhydrate in Form von Traubenzucker oder Flüssigzucker bezeichnet. Jeder Diabetiker sollte neben seinen blutzuckersenkenden Medikamenten solche Not-BE`s bei sich haben, um Unterzuckersymptomen schnell entgegenwirken zu können.

O

oGTT (oraler Glukosetoleranztest)

Der orale Glukosetoleranztest misst, wie gut der Körper größere Mengen von Zucker innerhalb eines definierten Zeitraumes verarbeiten kann. Der Test gilt als Nachweis für eine gestörte Glukoseverwertung und dient als Diagnostikum für einen Diabetes Mellitus

Orale Antidiabetika

Blutzuckersenkende Tabletten, diese Therapieform ist bei Typ-II-Diabetikern angezeigt, denn Voraussetzung dafür ist, dass die Bauchspeicheldrüse noch Insulin produziert.

Oxidativer Stress

Überschuss an freien Radikale im Blut.

P

Pankreas

Siehe: Bauchspeicheldrüse

Paradigm Adapter

Spezielles Anschluss-System zur Verbindung von PARADIGM Reservoiren und PARADIGM Kathetern.

Paradontose

Umgangssprachlich auch Parodontitis genannt, ist eine durch Bakterien hervorgerufene entzündliche Veränderung (Infektion) des zahnumgebenden Gewebes und besonders des Kieferknochens.

Pen

Der Insulin-Pen ist ein modernes Injektionssystem, das aussieht wie ein Füllfederhalter und mit gefüllten Insulinampullen bestückt wird.

Penkanüle

Spezielle Kanüle zum Aufdrehen oder Aufklicken auf einen Insulinpen.

periphere Arterielle Verschlusskrankheit

Verengung und Verschluss von Gefäßen der Extremitäten (Arme, Beine) durch Arteriosklerose. Die pAVK kann als Spätkomplikation bei Diabetes auftreten und im schlimmsten Fall zur Amputation führen.

periphere diabetische Polyneuropathie

Diabetesspezifische Krankheit der Nerven, die die Muskeln und die Haut versorgen, verursacht durch schlechte Stoffwechseleinstellung, sowie durch die Störung der Durchblutung der kleinen Blutgefäße der Nerven. Die periphere Polyneuropathie kann sich durch verminderte Schmerzempfindung ebenso wie durch Missempfindungen und Schmerzen in den Füßen, Beinen und Händen zeigen. Diese sogenannte diabetische Neuropathie kann auch die Nerven des Herzens, des Magen-Darm-Traktes, des Urogenitalsystems befallen (siehe: Autonome diabetische Neuropahtie).

PH-Wert

Der PH-Wert sagt aus, wie sauer oder basisch (Körper-)Flüssigkeiten (Urin, Blut) sind. Mit Hilfe von Teststreifen kann der PH-Wert im Urin gemessen werden.

plasmakalibriert

Der Blutzuckerwert wird direkt im Blutplasma gemessen, indem z.B. bei kapillärem Vollblut die Zellbestandteile mittels eines Filters abgetrennt werden. Die Werte sind ca. 15% höher als Werte, die aus kapillären Vollblutmessungen gewonnen werden. Plasmakalibrierte Werte werden als internationaler Standard betrachtet (siehe: Kalibrierung).

plasmakorrigiert

Die aus kapillärem Vollblut gemessenen Werte werden so umgerechnet, dass sie mit Referenzwerten aus Blutplasma vergleichbar sind. Plasmakorrigierte Werte sind ca. 15% höher als die in Vollblut gemessenen Werte und werden als internationaler Standard betrachtet (siehe: Kalibrierung).

Präoperativ

Vor einer Operation

Proteine

Proteine sind Eiweiße. Das Vorkommen von Proteinen im Harn (z.B. bei diabetesspezifischen Nierenerkrankungen oder Infektionen) kann mit Hilfe von Teststreifen gemessen werden.

Prothrombinzeit

Siehe: Quickwert

Puls

Die Dehnung der arteriellen Gefäße, die bei jedem Herzschlag stattfindet. Mit der Pulswelle wird das Blut in den Körper transportiert. Normalwert: 60-80 Schläge pro Minute.

Q

Quick-Release-Entkopplungseinheit

Katheterkupplung für leichtes Ent- und Wiederankuppeln des Insulinkatheters an die Kanüle.

Quickwert

Gerinnungswert; Labortest zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Mit dem Quick-Test wird die medikamentöse Behandlung mit sog. Gerinnungshemmern ständig kontrolliert (siehe: Antikoagulantien).

R

Radikalefaenger

Siehe: Antioxidantien

reflexions-photometrisch

Messtechnik, bei der auf dem Teststreifen aufgebrachte Reagenzien und Enzyme mit der Blutglucose mit einem Farbumschlag reagieren. Diese Farbveränderung kann entweder mit dem bloßen Auge oder mit einem Messgerät erfasst werden. Solche Geräte verwenden eine Messoptik, die bei Verschmutzung gereinigt werden muss.

S

Schlaganfall

Plötzlich auftretende, lebensbedrohliche Durchblutungsstörung bzw. Mangeldurchblutung, durch Gefäßverschluss des Gehirns.

Schwangerschaftsdiabetes

Diabetesform, die sich aufgrund der Hormonumstellung in der Schwangerschaft entwickeln kann. Meist verschwindet der Gestationsdiabetes nach der Geburt wieder, das Risiko für eine spätere Manifestation eines Typ-II-Diabetes bleibt erhöht. Auch der Schwangerschaftsdiabetes muss optimal behandelt werden, um die Entwicklung des ungeborenen Kindes nicht zu gefährden.

SEA

Siehe: Spritz-Ess-Abstand

Selbstkontrolle

Die selbständige Blutzucker- und Harnkontrolle des Patienten.

Semipermeabel

Halbdurchlässig im Gegensatz zu ganz durchlässig.

SGLT-2-Inhibitoren

hemmen die Reabsorption von Glukose in der Niere, was zu einer vermehrten Glukose-Ausscheidung über den Harn führt, den Blutzuckerspiegel senkt und den Kalorienverlust fördert.

Skalierung

Gibt die kleinste Unterteilung der Skala an.

Software

Software bezeichnet die Gesamtheit aller Programme und deren Dokumentation, die auf einem Computer eingesetzt werden können.

Spritz-Ess-Abstand (SEA)

Die Zeit zwischen der Injektion von Normalinsulin und der Nahrungsaufnahme bei Wirkantritt des Insulins.

Stechhilfe

Gerät, das zur Gewinnung eines Blutstropfens dient und mit passenden Einmallanzetten versehen wird.

Stechtiefe

Betrifft Geräte zur Gewinnung von Blutstropfen durch Einstich in die Haut. Kann bei vielen Geräten variabel eingestellt werden. Die Stechtiefe sollte so eingestellt werden, dass sich möglichst schmerzarm und ohne Quetschen nach dem Einstich ein Blutstropfen bildet.

Steril

Absolute Keimfreiheit (z.B. Kanülen werden keimfrei verpackt zur Vermeidung von Infektionen).

Stevia

Stevia ist ein natürlicher Zuckerersatzstoff. Stevia wird aus der Pflanze Stevia rebaudiana („Süßkraut“, auch „Honigkraut“) gewonnen.

Stoma

Operativ hergestellte Öffnung an einem Hohlorgan (z. B. künstlicher Darmausgang über die Bauchdecke).

Subkutane Injektion

Einspritzung von Medikamenten wie z. B. Insulin unter die Haut.

Sulfonylharnstoffe

sind orale Antidiabetika. Sie erhöhen die Ausschüttung von Insulin durch B-Zellen des Pankreas und senken so den Blutzucker

Süßstoffe

Süßstoffe sind synthetisch hergestellte oder natürliche Ersatzstoffe für Zucker.

Systolischer Blutdruck

Blutdruckwert beim Zusammenziehen des Herzmuskels mit gleichzeitigem Blutauswurf in den Körper. Der Blutauswurf und somit der Druckanstieg sind als Pulswelle spürbar. Normalwert: bis 130 mmHg

T

Teflonkanüle

Spezielle, biegsame Kanüle aus Spezialkunststoff. Kann bis zu 2-3 Tagen im Gewebe verbleiben, bevor sie gewechselt werden muss.

Telemedizin

Medizinische Versorgung mit Hilfe von Telekommunikationstechnik (z. B. Telefongespräch zwischen Arzt und Patient). Für Diabetespatienten ist im Hinblick auf die Telemedizin besonders interessant die Datenübermittlung von z. B. Blutzuckerwerten übers Internet zum Arzt. Der behandelnde Arzt kann unmittelbar in die Behandlung eingreifen, ohne dass kostbare Zeit verloren geht. Das modulare MWD Diabetesmanagement-System bietet Ihnen die Möglichkeit Blutzuckerdaten zu erfassen, sowie weitere Daten einzugeben wie BE`s, Insulin oder die momentane Befindlichkeit. Mit der dazugehörigen Software können Sie dann alle eingegebenen Daten auswerten.

Thin-Wall-Technologie

Kanülen mit extra dünner Wandstärke ("Thin Wall"), um dünne Nadeln mit großem Durchfluss zu schaffen.

Thromboplastinzeit

Siehe: Quickwert

Thrombozyten

Blutplättchen; Zellen im Blut, die zur Blutgerinnung benötigt werden.

Traubenzucker

Siehe: Glukose

Triglyceride

Gehören zur Stoffklasse der Fette und dienen dem Körper als Energieträger. Sie werden sowohl mit der Nahrung aufgenommen, als auch vom Körper selbst hergestellt.

Typ-I-Diabetes

Beruht auf einem Mangel an Insulin, hervorgerufen durch Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, infolge einer Fehlsteuerung der körpereigenen Abwehr (Immunsystem). In der Regel sind jüngere Menschen davon betroffen. Am höchsten ist die Neuerkrankungsrate bei Kindern zwischen 10 und 15 Jahren. Deshalb wurde der Typ-I-Diabetes früher auch als "jugendlicher oder juveniler Diabetes" bezeichnet. Doch auch ältere Erwachsene können daran noch erkranken.

Typ-II-Diabetes

Dieser Diabetes-Typ ist die häufigste Form der Zuckerkrankheit. Etwa 90% aller an Diabetes Erkrankten sind davon betroffen. Da in der Vergangenheit meistens über 40-jährige Erwachsene davon betroffen waren, wurde er daher auch als "Altersdiabetes" bezeichnet. Inzwischen tritt er allerdings immer häufiger auch bei den Kindern und Jugendlichen auf. Ursache für die Entstehung sind veränderte Lebens- und Ernährungsgewohnheiten und damit verbunden Übergewicht, ungesunde und übermäßige Ernährung sowie Bewegungsmangel. Der Verlauf ist meist schleichend, die Erkrankung daher lange Zeit unbemerkt. Bei diesem Diabetes-Typ produziert die Bauchspeicheldrüse noch selbst Insulin, das vorhandene Insulin kann aber nicht richtig wirken (Insulinresistenz). Man spricht deshalb hier auch von einem relativen Insulinmangel. Durch Mehrproduktion von Insulin versucht der Körper dies zu kompensieren. Im weiteren Verlauf kommt es danach allerdings zu einer Erschöpfung der körpereigenen Insulinherstellung (absoluter Insulinmangel).

Ü

Überzuckerung

Siehe: Hyperglykämie

U

Unterzuckerung

Siehe: Hypoglykämie

Update

Aktualisierung einer Version eines Computerprogramms.

Urobilinogen

Abbauprodukt aus Bilirubin und somit Abbauprodukt des Blutfarbstoff. Das Vorkommen von Urobilinogen im Harn kann mit Hilfe von Teststreifen gemessen werden.

USB-Schnittstelle

USB ist die Abkürzung für "Universal Serial Bus" - Der USB-Port ist dazu da, externe Geräte an einen Computer anzuschließen. USB hat sich als Standard zum Anschließen externer Geräte etabliert.

V

Venöses Vollblut

Sauerstoffarmes Blut

Verzögerungsinsulin (Basalinsulin)

Länger wirkendes Insulin (die Wirkung setzt nach ca. 30-90 Minuten ein und hält 12-24 Stunden an).

visuell

Mit dem Auge sichtbar

vollautomatisch

Bei Insulinpens verwendete Technik. Auf einen Knopfdruck wird sowohl die Nadel in Haut gestochen, als auch die vorgewählte Dosis injiziert.

Vollblut

Blut mit allen seinen flüssigen (Blutplasma) und festen Bestandteilen (Blutzellen: Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten).

vollblutkalibriert

Die Werte von vollblutkalibrierten Messgeräten werden direkt in Vollblut bestimmt und sind deshalb mit aus Labormethoden gewonnen Werten (z. B. Hemocue) vergleichbar. Die Art der Vollblutprobe (venöses Blut oder kapilläres Blut) muss dabei identisch sein.

Volumen (von Insulinspritzen)

Gibt die maximal verabreichbare Menge an (z.B. 0,5 ml x U100 = 50 Einheiten).

W

WHO

World Health Organisation = Weltgesundheitsorganisation

Z

Zuckerkrankheit

Im Volksmund gebräuchliche Bezeichnung für Diabetes mellitus (siehe: Diabetes mellitus).


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