Einflüsse auf den Blutzuckerspiegel

Der Stoffwechsel wird durch verschiedenste Faktoren beeinflusst. Um den Blutzuckerspiegel im Zielbereich zu halten, wollten Sie die wichtigsten Einflüsse kennen.

Neben Ernährung und blutzuckersenkenden Medikamenten beeinflussen den Blutzucker:

Stress

Bei Stress schüttet der Körper zusätzliche Stresshormone aus. Der Körper wird in Alarmbereitschaft gesetzt, das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt. Dafür benötigt der Körper Energie. Stress erhöht daher meist den Blutzuckerspiegel.

Dazu kommt, das wir bei großem Stress schnell mal etwas vergessen können, wie die Einnahme der Medikamente, oder in der Eile der Zeit Flüchtigkeitsfehler machen und die Insulindosis falsch berechnen. Oft essen wir bei Stress auch unbewusst mehr oder Rauchen. 

Wichtiger noch als für stoffwechselgesunde Menschen ist daher: Vermeiden Sie anhaltenden Stress. Nutzen Sie Entspannungstechniken und organisieren Sie sich so, dass Stress nicht zur Last wird. In stressigen Phasen sollten Sie außerdem Ihren Blutzucker öfters kontrollieren.

Stress bei Diabetes

Bewegung

Einfluss von Bewegung auf Blutzuckerwerte

Körperliche Aktivität beeinflusst die Insulinempfindlichkeit positiv (siehe auch Abschnitt: Sport und Bewegung). Da der Insulinbedarf während und nach dem Sport niedriger ist, müssen besonders langandauernde und intensive sportliche Aktivitäten bei der Medikation eingeplant werden.

Insbesondere das Basalinsulin, ob in Form von langwirksamem Insulin gespritzt oder als Basalrate von der Insulinpumpe abgegeben, muss um das richtige Maß reduziert werden. Besprechen Sie dies mit Ihrem Diabetesteam.

Kontrollieren Sie Ihren Blutzucker vor dem Sport und besonders bei langanhaltender Aktivität auch zwischendurch und danach. Sollten Ihre Werte zu niedrig sein, nehmen Sie vor dem Sport ausreichend Kohlenhydrate auf.


Praktisch ist außerdem eine kleine Ration schnellwirksamer Kohlenhydrate, zum Beispiel in Form von Traubenzuckerwürfeln oder Flüssigzucker, in Reichweite zu haben, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können. 


Durch regelmäßigen Sport kann der Insulinbedarf auch langfristig reduziert werden.

Alkohol

Alkohol beeinflusst den Blutzuckerspiegel negativ und kann Unterzuckerungen auslösen. Trinken Sie max. 1 bis 2 kleine Gläser pro Tag! (1 Glas entspricht ca. 0,1 l Wein/Sekt oder 0,25 l Bier) 

Beachten Sie, dass Alkohol nach Fett den höchsten Kaloriengehalt und damit erheblichen Einfluss auf die Entstehung von Übergewicht hat. Darüber hinaus hemmt Alkohol die Freisetzung von Glukose aus den Leberspeichern (Glukoneogenese), wodurch der Blutzucker sinkt. Schon bei einem niedrigen Blutalkoholspiegel ist die Zuckerfreisetzung gestört.

Je mehr Alkohol ein Diabetiker trinkt, desto stärker und länger ist dieser Stoffwechselprozess gehemmt. Wie stark der Alkohol den Blutzuckerspiegel senkt, ist jedoch nicht berechenbar. Durch blutzuckersenkende Medikamente oder Insulin sinkt der Blutzucker noch weiter. Es kommt zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie), meist vier bis sechs Stunden nach Alkoholkonsum. Eine ausgeprägte Hypoglykämie während des Schlafens kann sogar lebensbedrohlich werden.

Erkrankungen

Jede Begleiterkrankung stellt eine zusätzliche Belastung für den Körper dar und hat bei Diabetikern auch Einfluss auf den Stoffwechsel. Insbesondere Infekte mit und ohne Fieber können die Blutzuckereinstellung z. T. massiv aus dem Gleichgewicht bringen. Der Körper ist in Alarmposition und die Stresshormone lassen den Blutzucker ansteigen.

Jede Infektionskrankheit vermindert die Insulinempfindlichkeit und erhöht den Insulinbedarf. Bei gleicher Nahrungsaufnahme steigt der Insulinbedarf oft um 30 bis 50 % an. Dies kann eine vorübergehende
Insulinbehandlung erforderlich machen. Bereits mit Insulin behandelte Patienten gleichen dies durch häufigere
Blutzuckermessung und entsprechende Insulindosisanpassung aus. Das notwendige Wissen dazu vermitteln entsprechende Schulungen bei Ihrem Diabetologen.

Bei Werten über 13,3 mmol/l (240 mg/dl) muss auf Ketonkörper getestet werden. In solchen Situationen sind regelmäßige Blutzuckertests, Trinken von viel Wasser und Anpassungen der Insulindosis notwendig, um den Blutzucker unter Kontrolle zu bringen. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem behandelnden Arzt!

Wichtig:

Bei anhaltendem Erbrechen und Durchfall, auch im Urlaub, rechtzeitig einen Arzt aufsuchen. Halten Sie dann den Diabetikerausweis, Ihr Therapieschema und Ihr eigenes Insulin bereit.

Beachten Sie bitte:
Auch Arzneimittel gegen andere Krankheiten, wie Kortison oder Prednisolon zur Behandlung von Asthma oder Hauterkrankungen, können den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Besprechen Sie daher vor der Einnahme mit Ihrem Arzt mögliche Neben- oder Wechselwirkungen der Medikamente und wie die Therapie ggf. angepasst werden muss.

Diät

Durch den Gewichtsverlust bei einer Diät kann sich der Bedarf an Insulin verringern.

Menstruation

Bei einigen Frauen haben die normalen hormonellen Schwankungen Einfluss auf den Stoffwechsel und je nach Zyklusphase ist der Insulinbedarf unterschiedlich.

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