Achtung Zuckerfalle! Die Tarn-Bezeichnungen der Lebensmittelindustrie

Versteckter Zucker in Lebensmitteln und wie Sie ihn entdecken

In vielen Fertigprodukte ist oft sehr viel Zucker verarbeitet. Aber auch vermeintlich zuckerarme oder zuckerfreie Lebensmittel können verstecke Zucker enthalten, die man erst entdeckt, wenn man die unterschiedlichen Begriffe für zuckerhaltigen Alternativen kennt. Welche Tarnnamen es für Zucker gibt und eine kleine Hilfe, wie Sie versteckte Zucker erkennen erfahren Sie hier.

Wie viel Zucker ist ok?

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten täglich nicht mehr als 25 g Zucker  (ca. 6 Teelöffel) verzehrt  werden. In Deutschland beträgt der durchschnittliche Zuckerkonsum pro Tag jedoch fast 4 Mal so viel. Aber wieso eigentlich? Die wenigsten essen pro Tag 24 Teelöffel voll mit Zucker. Laut Verbraucherschutzorganisation konsumieren die meisten Deutschen Zucker über zuckerhaltige Getränke (ca. 26 g/Tag). Aber auch in vielen (verarbeiteten) Lebensmitteln, den so genannten Convenience-Produkten, verbirgt sich jede Menge Zucker.

Zucker – Liebling der Lebensmittelhersteller

Zucker ist in der Industrie sehr beliebt. Er ist nicht nur günstig, sondern wirkt auch als Geschmacksverstärker und ist ein billiger Füllstoff. Er bindet nämlich Wasser und sorgt so für mehr Gewicht. Teurere Zutaten, wie z. B. Früchte können damit reduziert werden. Durch das gebundene Wasser wirkt Zucker zudem als Konservierungsmittel: denn Mikroorganismen brauchen Wasser, um sich zu vermehren, ist dies durch den Zucker gebunden, verderben Lebensmittel nicht so schnell. Außerdem schätzen Lebensmittelhersteller die form- und strukturgebende  Wirkung verschiedener Zuckerarten. So sorgt beispielsweise Laktose in Pralinen und Schokolade für eine cremige Konsistenz.

Obst enthält von Natur aus Zucker – worauf sollte ich achten?

Obst und Obstsaft enthalten von Natur aus viel Zucker. Ein Liter Orangensaft hat etwa genau so viel Zucker wie ein Liter Limonade. So können sich Smoothies oder Obstriegel schnell als Zuckerbomben entpuppen.  Natürlich liefern frische Pfirsiche, Melonen und Co. auch Vitamine, Mineralstoffe und andere gesundheitsfördernde Substanzen.  Doch wer sich um Hüftspeck und Zahngesundheit sorgt, sollte natürlich enthaltenen Zucker zumindest mit bedenken. So hat man bereits bei den Ernährungsempfehlungen nachgebessert: Aus den 5 Portionen Obst und Gemüse sind inzwischen höchstens 2 Portionen Obst geworden – den  größten Teil der pflanzlichen Ernährung sollte Gemüse ausmachen.

Woran erkennt man im Supermarkt, wie viel Zucker in den Produkten steckt?

Angaben wie „ohne Zuckerzusatz“, „ohne Zusatz von Kristallzucker“ oder „ungesüßt“ sollten genau hinterfragt werden.  Denn auch Zutaten wie Trockenfrüchte können jede Menge Zucker enthalten. Wird mit dem Slogan „mit der Süße aus Früchten“ geworben, bedeutet das nicht unbedingt, dass gesundes Obst enthalten ist, oft wird mit Fruchtzucker (Fruktose) oder Fruchtsirup gesüßt.

Als Faustregel gilt: Was als erstes aufgeführt ist, ist auch am meisten enthalten. Findet sich also Zucker weit oben in der Zutatenliste, ist viel davon drin. Der Haken an der Sache ist allerdings, Hersteller füllen nicht nur reinen Zucker in ihre Produkte, sondern oft verbirgt er sich hinter zahlreichen Begriffen, die nicht auf Anhieb durchschaubar sind. So bringt ein Blick auf die Zutatenliste vieler Lebensmittel nicht immer eine klare Aussage, wie viel Zucker im Produkt wirklich enthalten ist.

Hinter welchen Namen verbirgt sich Zucker?

Die Lebensmittelindustrie ist da sehr kreativ. Hinter mehr als 50 Namen verbirgt sich letztendlich nichts weiter als Zucker.  Zutaten, die mit –ose oder –sirup  enden, gehören meist dazu. Es gibt aber noch zahlreiche weitere Bezeichnungen, mit denen Zucker sozusagen inkognito daher kommt.   Addiert man die verschiedenen Zuckerarten, kommt oft ganz schön was zusammen. So steckt besonders viel Zucker nicht nur in Ketchup, sondern auch  in löslichem Cappuccino, Cornflakes, Ananas aus der Dose, Tomatensauce oder Heringssalat. Also eigentlich alles Produkte, die gar nicht nach Süßigkeit klingen.

 

Zucker-Tarnnamen:

  • Apfelsüße
  • Dextrin
  • Dextrose
  • Dicksaft
  • Fruchtextrakt
  • Fruchtpüree
  • Fruchtsaftkonzentrat
  • Fruchtsüße
  • Fruktose
  • Fruktose-Glukose-Sirup
  • Fruktose-Sirup
  • Gerstenmalz
  • Gerstenmalzextrakt
  • getrocknete Früchte
  • getrockneter Glukosesirup
  • Joghurtpulver
  • Karamellsirup
  • Laktose
  • Magermilchpulver
  • Maltodextrin
  • Maltose
  • Malzextrakt
  • Molkenerzeugnis
  • Molkepulver
  • Oligofruktose
  • Polydextrose
  • Raffinose
  • Saccharose
  • Süßmolkenpulver
  • Traubensüße
  • Vollmilchpulver
  • Weizendextrin
  • Agavendicksaft
  • Ahornsirup
  • Gelierzucker
  • Maissirup
  • Melasse …
Autorin

Autorin Sandra LangerSandra Langer, ausgebildete Diabetesassistentin, arbeitet seit 2016 als Produktmanagerin bei Mediq Direkt. Sie informiert unsere Kundenberater/-innen in den Fachgeschäften und im Kunden-Service über die jeweiligen Produkteigenschaften und stellt sicher, dass Sicherheits- und Produktinformationen von Herstellern unsere Kunden erreichen. Außerdem aktualisiert und erweitert sie regelmäßig die Mediq Diabetes Informationsbroschüren mit interessanten Inhalten.

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