Vitamin-C - Der Alleskönner, der lange unentdeckt blieb
Schlappe Matrosen und ausgefallene Zähne
Stürme oder Piraten waren in den vergangenen Jahrhunderten unter Seemännern weit weniger gefürchtet als diese seltsame Krankheit die die Zähne faulen ließ, die Kraft und letztlich auch das Leben raubte. Bis zum 18. Jahrhundert starb auf den monatelangen Seefahrten manchmal bis zu drei Viertel der Mannschaft an Skorbut.
Erst Mitte des 17. Jahrhunderts kam ein britischer Arzt auf die Idee, mit der kargen Kost der Matrosen, die zu jener Zeit hauptsächlich aus hartem Zwieback, fauligem Wasser und salzigem Fleisch bestand, herumzuexperimentieren. Schnell zeigte sich, dass die Seemänner, die eine Diät aus Zitrusfrüchten, Sauerkraut, Kräutern und Kartoffeln erhielten, kaum noch Symptome zeigten.
Als erster Kapitän nutzte James Cook diese Erkenntnisse. Mit Unmengen von Sauerkraut und verdünntem Zitronensaft zu jeder Mahlzeit gelang es ihm, seine Mannschaft fast frei von jener rätselhaften Krankheit zu halten.
Vitamin-C – Vielseitiger HelferDoch erst 1919 wird diesem Skorbut bekämpfenden Etwas aus Frischem der Buchstabe C verpasst und 1926 gelang es zum ersten Mal, Vitamin‑C aus Zitronen und ein Jahr später auch aus Paprika zu isolieren.Heute ist Vitamin-C auch als Ascorbinsäure bekannt, die lateinische Ableitung (a scorbutus) heißt übersetzt „Vermeidung von Skorbut“.
Vitamin-C ist besonders vielseitig und übernimmt zahlreiche
wichtige Aufgaben, damit der Körper reibungslos funktionieren kann. So kann es zum Beispiel die Eisenaufnahme im Darm verbessern und somit helfen, für einen ausreichenden Eisengehalt im Blut zu sorgen. Dies ist wichtig für eine gute Sauerstoffversorgung des Körpers.
Bekannt ist Vitamin-C vor allem für seine Rolle im Immunsystem. Hierbei fördert es die Funktion der weißen Blutkörperchen, welche wichtig für die Abwehr von Infektionen sind. Vitamin‑C schützt außerdem vor freien Radikalen. Diese entstehen im Körper durch den Stoffwechsel und durch äußere Faktoren, wie Autoabgase und Zigarettenrauch. Vitamin-C macht diese unschädlich und kann so vor bestimmten Krebsarten und Herz- Kreislauf-Erkrankungen schützen.
Außerdem hilft der Vitamin-Allrounder dem Körper, Kollagen zu produzieren. So verschweißt es Eiweiß und andere Substanzen zu Kollagenfasern und kräftigt damit das Bindegewebe. Der so entstandene Eiweißstoff sorgt für die Elastizität von Haut, Bändern, Sehnen und Blutgefäßen, sowie für die Festigkeit von Zähnen und Knochen. Narbengewebe besteht ebenfalls aus Kollagen, weshalb Vitamin-C auch für die Wundheilung so bedeutend ist.
Besonders für Diabetiker kann das Supervitamin ein nützlicher Helfer sein. Nicht nur, dass es den Körper bei der Bekämpfung von Erkältungen unterstützt, es verbessert auch die Wundheilung, die durch die Krankheit Diabetes oftmals verringert ist. Zudem bewahrt es die Zellen vor freien Radikalen, was sich positiv auf die Gefäße auswirkt und somit vor Herzerkrankungen schützen kann. Durch seine gefäßschützende Wirkung kann es auch helfen Augenschädigungen vorzubeugen. Zu beachten ist, dass bei Rauchern, in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Diabetikern ein erhöhter Vitamin-C-Bedarf besteht. Gerade bei Diabetikern zeigen sich häufig zu niedrige Vitamin-C-Werte im Blut, was auf eine zu geringe Zufuhr schließen lässt. Dadurch kann das Vitamin-C seine Aufgaben im Körper nicht voll erfüllen. Anzeichen eines Vitamin-C-Mangels sind meist Müdigkeit und eine höhere Anfälligkeit für Infekte.