Gewürze für die kalte Jahreszeit

Wintergewürze - Infos zu 5 bekannten Gewürz-Klassikern

Das Wort Gewürz bedeutet eigentlich nur „Wurzel“. Dabei gelten heute viele Teile einer Pflanze als Gewürz wie beispielsweise Blätter (Lorbeer), Knospen (Kapern), Blüten (Safran), Rinde (Zimt) sowie Samen und Früchte (Muskat, Vanille). Zur Winter- und Weihnachtszeit gehören Dinge wie Glühwein, Vanillekipfel, Gewürzkuchen, Zimtsterne und Räucherkerzen. Doch nichts davon gäbe es, wenn wir nicht einige der für uns typischen Wintergewürze zur Zubereitung nutzen könnten. Fünf Wintergewürze schauen wir uns etwas genauer an.

Zimt

Herkunft: Sri Lanka (Ceylon)
Botanischer Name: Cinnamomum verum
Pflanzenfamilie: Lorbeergewächs

Der immergrüne, bis zu 18 Meter hohe Ceylon-Zimtbaum ist die Quelle für den „echten“ Ceylon-Zimt. Das Zimtaldehyd, Hauptbestandteil des Zimtöls, verleiht dem Gewürz das typische Aroma. Genutzt wird dafür hauptsächlich die dünne Bastschicht der Baumrinde. Sobald diese vom Holz getrennt wird, rollt sie sich röhrenartig zusammen. Es werden sechs bis zehn Stück der feinen Innenrinde ineinander geschoben und getrocknet. So entsteht die typische Zimtstange. Je dünner die Rinde, desto feiner ist das Aroma. Und weil die Zimtstangen nur sehr langsam ihr Aroma verlieren, sind sie sehr lange haltbar.

ZimtVerwendung:

Zimt zählt zu den ältesten Gewürzen und wurde schon 2000 v. Chr. verwendet. Anfänglich aber nicht wegen seines Geschmackes, sondern als Heilmittel bei Erkältungen, als Abführmittel und Magenstärkung. Die Ägypter nutzen Zimt zur Einbalsamierung ihrer Verstorbenen und als Räucherwerk.

Erst später nutzte man auch den typischen Geschmack. Feingemahlen oder als Stange wird er in Mitteleuropa für Gebäck, Süßspeisen und zur Aromatisierung von Heißgetränken eingesetzt. In der arabischen und indischen Küche findet man Zimt auch in Fleischgerichten. Ein Wertmaß (Einheit Ekelle) gibt Auskunft über die Qualität: 0000 für die beste, abstufend bis 0, dann über I bis V sinkt die Qualität. Der unterschiedlich hohe Anteil an Cumarin, ein natürlicher Inhaltsstoff des Zimts, welcher aber in hohen Dosen gesundheitsschädlich ist (Kopfschmerzen, Leberschäden) klassifiziert die Zimtqualität. Vor allem die aus China, Indonesien und Vietnam stammenden billigen Kassia-Zimtsorten haben einen sehr hohen Cumarinanteil.

Viel wurde über die mögliche blutzuckersenkende Wirkung von Zimt diskutiert. Eine durch klinische Studien bestätigte Wirksamkeit diesbezüglich steht noch aus. Daher spricht sich die Deutsche Diabetes-Gesellschaft momentan noch gegen eine Anwendung von Zimtpräparaten aus.

Vanille

Die bis zu 30 cm langen schwarzen Vanilleschoten wachsen an lianenartigen Kletterorchideen. Anbau und die Ernte sind aufwendig und erfordern viel Handarbeit. Dies rechtfertig auch den stolzen Preis und den Titel „Königin der Gewürze“. Geerntet werden die Schoten im unreifen, gelb-grünen Zustand. Durch Behandlung mit heißem Wasser und Dampf und anschließender Fermentation in luftdichten Behältern entwickelt sich nach etwa 4 Wochen die typische schwarz-glänzende Farbe der Vanillestangen. Hauptaromaträger ist tatsächlich die Vanilleschote.

Herkunft: Mittelamerika
Botanischer Name: Vanilla planifolia
Pflanzenfamilie: Orchideen

VanilleVerwendung:

Schneidet man die Schote der Länge nach auf, kann man das Vanillemark, die eigentlichen Samen der Pflanze herauskratzen. In Milch oder anderen Flüssigkeiten mitgekocht geben sie ihr typisches blumiges Aroma ab und die kleinen schwarzen Punkte sind zu erkennen.

Schon im Aztekenreich wurde der bitterschmeckende Kakao mit Vanille aromatisiert, eine Verwendung, die heute noch stattfindet. Aber auch in Verbindung mit Zucker, Mehlspeisen, Eiscreme, Desserts und sogar in Coca-Cola findet Vanille ein breites Einsatzgebiet. Und Weihnachtszeit ohne Vanillekipferl? - Gar nicht vorstellbar, oder?

Kardomom

Herkunft: südwestliches Indien
Botanischer Name: Elettaria cardamomum
Pflanzenfamilie: Ingwergewächs

Die krautigen Pflanzen werden im Durchschnitt etwa 2 - 3 Meter groß. Als Gewürz werden die strohigen Kapselfrüchte verwendet, die kurz vor der Reife von Hand gepflückt werden. Qualitativ hochwertigen Kardamom erkennt man an der hellen grünlichen Farbe. Am besten immer ganze Kapseln kaufen, da das enthaltene ätherische Öl sehr schnell verfliegt.

KardamomVerwendung:

Kurz vor der Verwendung kann man die Kapseln aufstoßen und die Samen im Mörser zermahlen. Der Geschmack ist würzig bis süßlich-scharf. Kardamom ist ein weit verbreitetes und gern eingesetztes Gewürz in der arabischen und asiatischen Küche. Kein Currypulver kommt ohne ihn aus und auch im bekannten indischen Masala-Gericht ist er Hauptzutat. In europäischen Breiten verwenden wir Kardamom in der Regel im Winterhalbjahr, wenn Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius zubereitet werden. Gesundheitsfördernd wirkt er durch die Anregung der Magen- und Gallensaftsekretion und des Appetits.

Anis

Wer jetzt braune Gewürzsterne vor Augen hat ist leider völlig auf dem Holzweg. Anis als Gewürz und Sternanis gehören nicht einmal derselben Pflanzenfamilie an. Der echte Anis ist eine einjährige krautige Pflanze, die das gemäßigte Klima liebt und somit auch in Mitteleuropa angebaut werden kann.

Herkunft: Mittelmeerraum
Botanischer Name: Pimpinnella anisum
Pflanzenfamilie: Doldenblütler

AnisVerwendung:

In der westlichen Küche sorgen die getrockneten Samen des Anis bei Likören wie Pastis, Ouzo, Arak oder Sambuca sowie Brot und anderen Backwaren für die markante, nach Lakritz schmeckende Note. Neben der Verwendung in der Küche hat auch Anis eine besondere Heilwirkung. Als heißer Aufguss wirkt er schleimlösend bei Erkältungen und als Tee genossen entfaltet er seine krampflösende Wirkung bei Problemen im Magen-Darm-Trakt, Koliken oder sonstigen Verdauungsbeschwerden.

Piment

Herkunft: Zentralamerika,Karibik
Botanischer Name: Pimenta dioica
Pflanzenfamilie: Myrtengewächse

Auch Nelkenpfeffer oder Gewürzkörner genannt, aber weil die Früchte des immergrünen 10 - 12 Meter hohen Pimentbaumes wie Pfefferkörner aussahen, nannten spanische Entdecker sie pimenta (Pfeffer).

PimentVerwendung:

Geerntet werden die 0,5-0,8 cm großen Beeren im halbreifen, noch grünen Zustand. Geschmacklich ähneln sie einer Mischung aus Pfeffer, Zimt, Muskat und Nelken, wobei die Schärfe des Pfeffers dominiert. Im Ganzen oder auch gemahlen wird Piment bei uns in der Weihnachtsbäckerei aber auch in der Wurst-Herstellung und als Suppengewürz verwendet.

Autorin

Autorin Astrid HofmannAstrid Hofmann ist Diabetesberaterinnen DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft): Sie bringt umfangreiche Erfahrung rund um das Thema Diabetes mit und hat dabei große Freude dieses Wissen in Form von leicht verständlichen Texten und aktuellen Beiträgen für den Leser aufzubereiten. Darüber hinaus berät und schult sie mit viel Engagement Menschen aller Typen des Diabetes, dazu zählen insbesondere auch Kinder und Schwangere.


Rezept Masala Chai

Rezept für Chai MasalaPerfekt für die kalte Jahreszeit: in den Masala Chai kommen wärmende Gewürze, Milch und Tee. Heiß genossen ist er ein süßer lecker genuss. Die Zubereitung und Zutaten finden Sie im Rezept.

Tipp: Vaniellezucker selber machen

Xucker LightMischen Sie übrig gebliebene Vanilleschotenstücke und -mark mit z. B. Xucker Light. Füllen Sie alles in ein luftdicht verschließbares Schraubglas und schütteln Sie es kräftig. Nach ca. 14 Tagen ist das Vanillearoma in den Xucker übergegangen. Geht der Vanillezucker zur Neige, kann immer wieder Xucker Light nachgefüllt werden, denn Vanilleschoten geben über viele Monate ihr Aroma ab.

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