Diabetes und Wechseljahre - Das sollten Sie wissen

In aller Regel beginnt für Frauen zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr eine, oft mit Ängsten und Unsicherheiten belastete, Phase komplexer hormoneller Umstellung. Die fruchtbare Phase, die durch die Pubertät beginnt, geht zu Ende und die Wechseljahre bzw. das Klimakterium beginnt. Jede Frau erlebt diese Zeit sehr individuell und es ist nicht vorhersehbar ob und wie stark diese Veränderungen zu Beschwerden führen. Viele Frauen bleiben dauerhaft von jeglicher Beeinträchtigung verschont, andere erleben nur schwach ausgeprägt Symptome und einige wiederum leiden regelrecht und ihre Lebensqualität ist stark eingeschränkt.

Typische Symptome in den Wechseljahren

Die typischen bekannten Probleme sind etwa Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Wassereinlagerungen, Blutungsstörungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Gelenk- und Muskelschmerzen aber auch Beeinträchtigung der Merk- und Gedächtnisleistung. Viele Frauen haben sicher schon von einigen dieser Beschwerden gehört und eine bestimmte Vorstellung entwickelt oder erleben diese Symptome gerade selbst.

Der Grund für die aufgezählten Symptome ist, wie oben schon erwähnt, eine komplexe Veränderung im Hormonhaushalt. Dies im Einzelnen zu beschreiben, würde an dieser Stelle zu weit führen. Zusammenfassend kann man sagen, dass es langfristig zu einem Mangel an Östrogenen und Progesteron kommt. Hormone, die entscheidend für die vorherige, fruchtbare Phase waren. Vor allem dieser Mangel erhöht den Knochenabbau, was zu einer verminderten Knochendichte und damit zu Osteoporose führen kann und begünstigt auch die Entstehung eines Typ-2-Diabetes.

Typ 1 Diabetes und Wechseljahre - was gibt es zu beachten?

Frauen, die schon vor dem Eintritt in die Wechseljahre an Diabetes litten, kommen oft einige Jahre eher in die Phase des Klimakteriums. Bei einem bereits vorliegendem Typ 1 Diabetes beginnen die Wechseljahre oft schon vor dem 40. Lebensjahr. Studien belegen dies, auch wenn im Einzelnen noch nicht alle Fragen diesbezüglich beantwortet sind. Die starken hormonellen Schwankungen stellen die Patientinnen und die behandelnden Ärzte vor besondere Herausforderungen. Eine engmaschige Blutzuckerkontrolle, die genaue Aufzeichnung der Werte, sowie eine ständig neu angepasste Diabetestherapie ist in dieser Phase unumgänglich.

Wechseljahre und das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken

Wenn vom steigenden Risiko der Entwicklung eines Diabetes gesprochen wird, muss vor allem auf die Gewichtszunahme eingegangen werden, von der viele Frauen berichten. Sie kann natürlich durch die hormonelle Veränderung bedingt sein, ist aber auf alle Fälle auch eine Erscheinung des zunehmenden Alters. Bereits ab dem 35. Lebensjahr nimmt der Kalorienbedarf des Körpers ab. Die Essgewohnheiten passen sich dem leider oft nicht an. Die Folge ist eine langsame aber stetige Gewichtszunahme.

Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren führen u.a. zu einem Abbau der Muskelmasse und gleichzeitig zu einer Erhöhung des Körperfettanteils, besonders im Bauchbereich. Der Mangel an Östrogen reduziert den Energieumsatz, verringert die Insulinempfindlichkeit und beeinflusst somit negativ den Kohlenhydratstoffwechsel, was in erhöhten Blutzuckerwerten sichtbar werden kann. Damit läßt sich das steigende Risiko, als Frau früher an Diabetes Typ 2 zu erkranken, erklären.

Vorbeugung und Therapiemöglichkeiten bei Diabetes in den Wechseljahren

Das Thema Wechseljahre ist zum Glück heute nicht mehr so mit Tabus behaftet wie früher. Frauen sprechen offen ihre Problematik an. Und genau dies ist vor allem notwendig im Gespräch mit den behandelnden Ärzten. Bei starken Wechseljahresbeschwerden kann eine Hormonersatztherapie (HRT) sinnvoll sein. Sie kann die Insulinempfindlichkeit verbessern, den Energieumsatz steigern und Fettablagerungen reduzieren. Kurzum, sie kann die diabetische Stoffwechsellage verbessern. Dabei gilt: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Ihre behandelnde gynäkologische Praxis wird Sie über den Nutzen, aber eben auch über die Nebenwirkungen bzw. die gesundheitlichen Risiken aufklären.

Das bestehende erhöhte Risiko durch die Wechseljahre eher an Diabetes Typ 2 zu erkranken, aber auch bei einem bereits vorher bestehendem Diabetes, lassen sich die negativen Auswirkungen auf die Blutzuckerwerte und auf das Gewicht am einfachsten (und auch am besten) mit einem gesunden Lebensstil entgegen wirken. Auch wenn Sie jetzt womöglich mit den Augen rollen und sagen „nicht schon wieder…“, es ist und bleibt die beste Option. Sie ist schonend, da hormonfrei, preiswert und nebenwirkungsfrei.

Das Ziel sollte sein, durch eine ausgewogenen Ernährung weniger Kalorien zu sich zu nehmen. Dies erreichen Sie schon oft dadurch, dass auf jegliche Zwischenmahlzeiten verzichtet wird. Wählen Sie möglichst so oft wie möglich kalorienfreie Getränke wie Wasser, Kaffee und Tee. Reduzieren Sie den Kaloriengehalt von Mahlzeiten, beispielsweise durch eine gesündere Zubereitungsart, wie dünsten und eine bessere Auswahl… mageres Muskelfleisch statt Bratwurst und Co. Verzichten Sie auf jegliche Form von Fertignahrungsmitteln und kochen Sie selbst.

Tipp: Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre beim Essen, wie etwa sich wirklich in Ruhe an einen Tisch setzen ohne Fernseher, Tablet oder Handy in der Hand.

Durch regelmäßige körperliche Aktivität kurbeln Sie gleichzeitig den Kalorienverbrauch an. Ob dies mittels Fahrradfahren, Walking, Laufen, Schwimmen, Yoga, Tanzen oder sonstigem Sport geschieht ist völlig nebensächlich. Hauptsache Sie haben Spaß dabei und bleiben am Ball.

Kümmern Sie sich einfach gut um sich, vor allem während dieser Zeit Ihres Lebens und fordern Sie für sich Verständnis ein.

Doch, ein paar Nebenwirkung hat das Ganze – positive! Sie steigern damit Ihre Lebensfreude, Ihre Lebensqualität, und werden zufriedener. Meiner Meinung nach unverzichtbare Dinge, um mit einer großen Portion Gelassenheit den hormonellen Stürmen des Älterwerdens zu trotzen, denn wie sagt bereits ein bekannter Buchtitel schon: „ Älterwerden ist nichts für Feiglinge“ und man wird als Frau sowieso nicht älter sondern nur besser!

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