Eis für Diabetiker - Worauf sollten Sie achten

Frühling und Sommer sind wieder Hochsaison – für leckeres Eis. Was darf es für Sie sein?

Steht der Diabetes im Vordergrund, ist man zunächst etwas skeptisch. Welches Eis für Diabetiker ist am besten und was sollte man beim Genuss noch beachten? Deshalb möchten wir für Sie hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Eis für Diabetiker Typ 2 - Auf die Menge kommt es an

Für alle Betroffenen mit Diabetes mellitus Typ 2, die mit Tabletten (Orale Therapie Typ 2) behandelt werden oder ihren Stoffwechsel rein diätetisch führen gilt „eine Portion Eis“ als die Leckerei des Tages. Eine Portion definiert sich als „eine Handvoll“. Laut Ernährungspyramide ist eine Leckerei am Tag legitim. Da Eis jede Menge Kohlenhydrate enthält, sollten Sie schauen, dass ihre Blutzuckerwerte vor dem Genuss im „Zielbereich“ liegen, da die enthaltenen Kohlenhydrate sonst den Blutzuckerspiegel sehr schnell erhöhen und damit die Insulinresistenz verstärken.

Die tägliche Zuckermenge

Für den Stoffwechselgesunden sind Leckereien mit 50 g zugesetztem Zucker am Tag erlaubt und normal. Unter Berücksichtigung des Diabetes empfehlen wir Ihnen „nicht mehr als 30 g“ zugesetzten Zucker am Tag zu konsumieren. Sollten Sie aktiv ihr Gewicht reduzieren wollen, genießen Sie Eis nicht mehr, als einmal pro Woche, im besten Falle als Nachtisch zur Mahlzeit. Eis enthält, als Leckerei, natürlich auch jede Menge Kalorien. Schauen Sie also, dass ihre Belohnung zur täglichen Aktivität passt.

Tipp:

Nehmen Sie eine Mahlzeit ein, so vermischen sich alle Hauptnährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße) des Essens auch mit ihrem Eis als Nachtisch. Der enthaltene Zucker wird im Anfluten verzögert und kann den Blutzuckerspiegel nicht ungebremst erhöhen.

Eis bei Diabetes - auf den Zuckergehalt achten

Für Betroffene mit Diabetes mellitus, die Insulin spritzen (Insulintherapie) müssen, ist es bei undeklarierten Produkten oft schwer, den Zuckergehalt zu erkennen. Eis enthält in der Regel viel Zucker, also Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Grundsätzlich gilt also, je weniger Kohlenhydrate enthalten sind, desto besser.

Welches Eis bei Diabetes

Wie auch schon erwähnt, verzögern Fette und Eiweiße den Blutzuckeranstieg! Damit lässt ein Sahneeis, Rahmeis oder Milcheis den Blutzucker nur langsam ansteigen, denn eine „Eiscreme“ enthält mindestens 10 % Milchfett. Bei Fruchtsorbet, Fruchteis oder Fruchteiscreme ist der Gehalt der Früchte geregelt. Diese Sorten müssen 10–20 % Früchte enthalten. Ein Wassereis enthält weniger als 3 % Fett. Ein reines Fruchteis oder Wassereis wäre also für den Blutzuckerspiegel weniger empfehlenswert! Kombinieren Sie ein Fruchtsorbet oder Fruchteis (Frucht, Zucker, Wasser) mit Sahne, steigt der Blutzuckerspiegel weniger rasant. Das Fett und der Eiweißgehalt der Sahne sorgen dafür, dass der Zucker weniger schnell ins Blut abgegeben wird.

Vorsicht ist auch bei Frozen Yoghurt geboten. Der Name lässt zwar auf eine kalorienarme Alternative schließen, aber in vielen Produkten steckt bis zu 20 Prozent Zucker. Besser ist in diesem Fall die Selfmade-Variante: Magermilch-Joghurt mit z.B. frischen Beeren pürieren und anschließend einfrieren.

Nährwerte erfragen

Sollten Sie immer dieselbe Eisdiele frequentieren, bietet es sich an, auch mal mit dem Inhaber ins Gespräch zu kommen und die Nährwerte und Kohlenhydratangaben der einzelnen Sorten zu erfragen. Auch können Sie auf diese Weise ausprobieren, wie ihr Blutzuckerspiegel reagiert. Sollten Sie zu wenig Insulin gespritzt haben, können Sie das bei der nächsten Portion gezielt korrigieren.

Abgepackte Eiscreme

Bei gekauftem Eis in kleinen Verpackungen können Sie die Nährwertangaben auf der Verpackung nutzen. Bei Großverpackungen hilft eine Küchenwaage, die eigene Portion einzuschätzen und entsprechend zu berechnen. Die Mengenangabe erfolgt standardisiert in Liter oder ml. Da 1000 ml etwa 500 g Eis entsprechen, hilft hier wieder nur ihre Küchenwaage. Zum Beispiel können 100 ml Eis 15 g Kohlenhydrate enthalten. Dies entspricht einer Portionsgröße von 50 g Eis.

Die Eiswaffel und Eiskugelgröße

So wenig die Größe der Eiskugeln „genormt“ ist, so ist es auch mit den Eiswaffeln. Erfahrungsgemäß werden kleine Waffeln mit 1 KE (10 g Kohlenhydrate) berechnet, große Waffeln mit 2 KE (20 g Kohlenhydrate). Ähnlich verfährt man mit der klassischen Eiskugel. Als grobe Faustformel wird eine Portion Milcheis (je nach Größe) mit 1 bis 2 KE veranschlagt. Eine Portion Fruchteis wird dann, je nach Größe mit 1,5 bis 2,5 KE berechnet. Eine Portion Softeis ist im Vergleich zu Milcheis kleiner. Aus diesem Grund kalkulieren sie bitte eine geringere Kohlenhydratmenge.

Eis selbst herstellen

Natürlich können Sie auch selbst Eis herstellen. Am Einfachsten mischen Sie frisches, püriertes Obst mit Joghurt 3,5 % Fett und gegebenenfalls mit Zucker. Nach Bedarf und Frucht können Sie dann den zugesetzten Zucker selbst dosieren und besser einschätzen. Die Mischung dann einfrieren und im Sonnenschein portionsweise genießen.

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Autorin

Autorin Anja GratzikAnja Gratzik, Qualifizierte Ernährungstherapeutin nach QUETHEB e.V.: Nach meinem Abschluss als Diplom-Betriebswirtin und meinem Bachelor-Studium für Ernährungsberatung war ich über mehrere Jahre als Praxismanagerin in einem Diabeteszentrum in Köthen tätig. Dort beriet und betreute ich Patientinnen und Patienten mit einer ernährungstherapeutisch behandelbaren Diagnose. Dazu zählten unter anderem Diabetes mellitus (Typ 2), Übergewicht/ Adipositas, Fettstoffwechselstörungen oder Bluthochdruck, also Erkrankungen, bei denen man durch eine Veränderung der Ess- und Trinkgewohnheiten den Verlauf beeinflussen kann. Seit Ende 2019 arbeite ich als Ernährungstherapeutin in einer Rehabilitationsklinik und bin zusätzlich selbständig tätig. Darüber hinaus bin ich über den Fachverband Quetheb zugelassen und qualifizierte Fettstoffwechseltherapeutin.

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