Beeren: leckere Energie für Menschen mit Diabetes

Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren - sie gehören einfach zum Sommer. Nach und nach reift vom Frühjahr bis zum Herbst eine Beerensorte nach der anderen heran. Voller wichtiger Nährstoffe und Vitamine, stärken die kleinen Fitmacher unser Immunsystem und verwöhnen unseren Gaumen. In der Küche sind sie vielfältig einsetzbar: beispielsweise als Dessert zu Eis oder Pudding, im Müsli für den gesunden Start in den Tag, als Sirup, Marmelade oder Likör. Beeren können auch problemlos eingefroren werden.

In der Beerensaison muss nichts von weit her importiert werden. Heimische Sorten unterstützen unsere Bauern und schonen die Umwelt. Sie sind also eine gute Alternative zu denen im Trend liegenden exotischen Superfoods. Das empfindliche Obst kann allerdings nicht lange gelagert werden. Machen Sie am Besten schon beim Kauf den Frischetest und sehen sich die Unterseite der Verpackung an: Die Beeren dürfen am Boden nicht zerdrückt sein und Saft abgeben.

Beeren, das ideale Obst für Diabetiker

Gegenüber anderen Obstsorten haben Beeren nur wenig Fruchtzucker. Das heißt, sie sind arm an Kohlenhydraten und so für Menschen mit Diabetes optimal geeignet. Für 100 g Beeren, egal welche Sorte, muss nur eine halbe BE (1 Broteinheit entspricht 12 g Kohlenhydraten) berücksichtigt werden und das sind immerhin 3 bis 4 Handvoll (Ausnahme Erdbeeren). Zum Vergleich: Für 100 g Weintrauben oder Ananas müssen 1,3 BE berechnet werden. Und bereits eine Scheibe Ananas entspricht schon 100 g. Außerdem schmecken Beeren im reifen Zustand so süß, dass auf zusätzlichen Zucker verzichtet werden kann.

Blaubeeren unterstützen Menschen mit Diabetes

Durch den hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen finden viele Beerensorten auch als Heilmittel Anwendung. Bereits im Mittelalter wusste die Äbtissin Hildegard von Bingen um die Heilwirkung von Heidelbeeren. Vor allen die Anthocyane scheinen dabei eine Schlüsselrolle zu spielen. Diese geben nicht nur z. B. den Heidelbeeren ihre blaue Farbe, sondern sollen auch den Blutzuckerspiegel regulieren und die Verbrennung von Bauchfett anregen. Je dunkler die Beeren sind, desto mehr Anthocyanen enthalten sie. Besonders die Anthocyanoside werden in isolierter Form oft in Präparaten zur Behandlung von Diabetes eingesetzt. Die Wirkung der Anthocyanoside ist kapillarabdichtend, das heißt bei Krankheiten die auch eine erhöhte Brüchigkeit der Kapillaren verursachen, wie z. B. bei Diabetes, werden diese Präparate verwendet.

Beeren und deren Inhaltsstoffe pro 100g

Heidelbeere (Blaubeere)

Das blaue Gesundheitswunder mit wertvollen Inhaltsstoffen

Die Pflanzen gehören zur Gattung der Heidekrautgewächse. Bis weit ins 19. Jh. wurde die Beere nur als Wildfrucht gegessen. Erst vor gut 100 Jahren begann in Amerika die Kultivierung. Im Blickpunkt der Wissenschaft stehen bei Untersuchungen zur Gesundheitswirkung immer wieder die sogenannten Anthocyane. Diese Pflanzenstoffe, die der Beere auch die blaue Farbe geben, unterstützen den Körper dabei, freie Radikale abzufangen und zu neutralisieren. So kann der Alterungsprozess der Haut ausgebremst und Faltenbildung vorgebeugt werden. Die in der Beere enthaltenen Biostoffe sollen außerdem das körpereigene Gefäßsystem stabilisieren und sogar Krebs und Arteriosklerose vorbeugen können.

Erntezeit:

Juli - September

Heidelbeeren pro 100g
Nährwerte Vitamine und Mineralien
Brennwert  176 kJ (42kcal) Vitamin C 30 mg
Wasser 84,4 g Vitamin E 1,9 mg
Kohlenhydrate  7,4 g  Eisen  0,7 mg
Balaststoffe  4,9 g  Phosphor  13 mg
Eiweiß  0,6 g  Kalzium  13 mg
Fett  0,6 g  Magenesium  2,0 mg
 BE  0,6  Kalium  73 mg
     Natrium  1,0 mg



Erdbeere

Mit dem geringen Kohlenhydrat-Anteil sind sie das perfekte „Diabetiker-Obst“

Die Erdbeerpflanze gehört zu den Rosengewächsen. Botanisch gesehen ist sie gar keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht. Die eigentlichen Früchte sind die kleinen Nüsschen, die sich auf der Haut der Beere befinden. Die Urform, die Walderdbeere, ließen sich schon unsere Vorfahren in der Steinzeit schmecken. Ab dem Mittelalter wurde sie kultiviert. In Deutschland erfolgt der erwerbsmäßige Anbau erst ab dem 18. Jh., doch seit dem ist die Frucht aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Durch einkochen, trocknen oder einfrieren können Erdbeeren konserviert werden. Am besten schmecken sie jedoch frisch. Allerdings halten sie sich im Kühlschrank max. 1 Woche. Zum Reifen brauchen sie viel Sonne, unreif gepflückte Früchte reifen nicht nach.

Erntezeit:

Einmal tragende Sorten:
Mai -Juni,


immertragende Sorten:
Mai - Oktober

Erdbeeren pro 100g
Nährwerte Vitamine und Mineralien
Brennwert  134 kJ (32kcal) Vitamin C 60 mg
Wasser 89,8 g Vitamin E 0,12 mg
Kohlenhydrate  6 g  Eisen  1 mg
Balaststoffe  2 g  Phosphor  25 mg
Eiweiß 1 g  Kalzium  26 mg
Fett 0,4 g  Magenesium  14 mg
 BE  0,5  Kalium  142 mg
     Natrium  3 mg



Himbeere

Die Superfrüchte für Immunsystem und Stoffwechsel

Die Himbeere gehört wie die Erdbeere zu den Rosengewächsen und ist ebenfalls eine Sammelnussfrucht. Im Gegensatz zur Erdbeere wachsen die Früchte an Sträuchern, die bis zu 2 Meter hoch werden können. Schon in der Steinzeit wurden die süßen Beeren gesammelt und verzehrt. Im Mittelalter wurde die Pflanze von Mönchen in Klostergärten kultiviert und als Heilpflanze genutzt. Verwendet wurden neben Früchten auch Blüten und Blätter. Himbeeren sollten am besten sofort verzehrt werden. Selbst ganz frisch gepflückte Beeren halten sich im Kühlschrank nur wenige Tage. Mit Einfrieren, Einkochen oder verarbeitet zu Konfitüre oder Saft können sie haltbar gemacht werden.

Erntezeit:

Je nach Sorte (Sommer
bzw. Herbsthimbeere)
von Juni bis zum Herbst

Himbeeren pro 100g
Nährwerte Vitamine und Mineralien
Brennwert  142 kJ (34kcal) Vitamin C: 25 mg
Wasser 86 g Vitamin E: 0,91 mg
Kohlenhydrate 4,8 g Phosphor 45 mg
Balaststoffe 4,7 g Kalzium 40 mg
Eiweiß 40mg Magnesium 30 mg
Fett 30 mg Kalium 200 mg
BE 0,4



Brombeere

Schwarze Fitmacher mit betörendem Aroma

Die Brombeere wächst an stachligen Sträuchern, zählt zu den Rosengewächsen und ist eine Sammelsteinfrucht. Die ursprüngliche Heimat liegt in den Wäldern Nordamerikas und Eurasiens. Mittlerweile wachsen Brombeeren sowohl wild als auch als Kulturpflanze in ganz Europa. Neu gezüchtete Sorten sind sogar stachelfrei. Ihre typische Farbe erhält die Beere von den enthaltenen lavonoiden (Anthocyane). Diese Stoffe haben zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen, z. B. können sie das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, den Blutdruck regulieren und das Immunsystem positiv beeinflussen. Die Beeren sollten möglichst rasch verbraucht werden.

Erntezeit:

 

Juli bis Oktober

Stachelbeeren pro 100g
Nährwerte Vitamine und Spurenelemente
Brennwert  178 kJ (43kcal) Vitamin C 17 mg
Wasser 85 g Vitamin A 0,21 mg
Kohlenhydrate  6,2 g  Vitamin E  0,7 mg
Balaststoffe  3,2 g  Phosphor  30 mg
Eiweiß  1,2 g  Kalzium  44 mg
Fett  1 g  Magenesium  30 mg
 BE  0,52  Kalium  190 mg



Stachelbeere

Draufbeißen, genießen und gesund bleiben: Stachelbeeren sind kleine Wunderbälle

Laut alten Kräuterbüchern aus Klöstern wurde die Stachelbeere bereits im 14. Jh. angebaut und „Klosterbeer“ genannt. Der heutige Name bezieht sich auf die stachligen Sträucher, obwohl es sich dabei aus botanischer Sicht um Dornen handelt. Die Pflanze gehört zu den Stachelbeergewächsen. Die Beeren gibt es in verschiedenen Sorten mit gelben, roten, grünen und weißen Früchten, die alle erfrischend säuerlich schmecken. Die Stachelbeerschale ist schwer verdaulich, bei einem empfindlichen Magen deshalb die Früchte lieber nur gedünstet oder püriert genießen. Ansonsten können die Beeren für Obstkuchen, Gelees, Sorbets, Chutneys und in Obstsalaten verwendet werden.

Erntezeit:

Etwas grünere ab Ende Mai,

die reifen im Juli und August

Stachelbeeren pro 100g
Nährwerte Vitamine und Mineralien
Brennwert  184 kJ (44kcal) Vitamin C: 35 mg
Wasser 85,7 g Vitamin E: 0,6 mg
Kohlenhydrate  8,5 g Phosphor:  30 mg
Balaststoffe  2,9 g Kalzium  30 mg
Eiweiß  0,8 g Magenesium  15 mg
Fett  0,2 g Natrium  200 mg
BE  0,7    



Johannisbeere

Klein aber oho: kalorienarm, vitamin- und mineralstoffreich

Johannisbeeren gehören zu den Stachelbeergewächsen und wachsen an Sträuchern. Ihren Namen haben sie erhalten, weil sie um den Johannistag (Sommersonnenwende) reif werden und damit den Hochsommer einläuten. Es gibt rote, weiße und schwarze Beeren. Erst im Mittelalter, lange nach Äpfeln und Birnen, wird die vitaminreiche Beere als Kulturpflanze entdeckt. Die Beeren sind sehr empfindlich und nicht für eine längere Lagerung geeignet. Am besten noch am Tag des Einkaufs verzehren. Verarbeitet werden können die Beeren zu fruchtigen Drinks, dem berühmten Cassis-Likör, zu Konfitüre, Desserts oder sie werden als Tortenbelag benutzt.

Erntezeit:

Beginnt am 24. Juni mit dem Johannistag
bis August

Johannisbeeren pro 100g
Nährwerte Vitamine und Spurenelemente
Brennwert  180 kJ (43kcal) Vitamin C: 36 mg
Wasser 81 g Vitamin E: 0,7 mg
Kohlenhydrate  7,3 g Phosphor  30 mg
Balaststoffe  3,5 g Kalzium  30 mg
Eiweiß  1,1 g Magenesium  13 mg
Fett  0,2 g Kalium  240 mg
BE 0,6    



Autorin

Cornelia Moche, Diabetesberaterin aus Leipzig


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